Land hält am Impfstoff von AstraZeneca fest

Entscheidung fiel nach Expertenberatungen auf Bundesebene.
Dornbirn Der Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca bleibt in den Schlagzeilen. Nachdem in Österreich eine Charge aufgrund eines Todesfalls, der zumindest in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung steht, aus dem Verkehr gezogen wurde, setzt Dänemark die Verimpfung des Vakzins für vorerst zwei Wochen gänzlich aus. Grund sind vermehrt aufgetretene Probleme mit Blutgerinnseln bei kurz vorher geimpften Personen. Ob es tatsächlich eine Verbindung gibt, muss in allen Fällen aber erst geklärt werden. Vorarlberg hält am Impfstoff von AstraZeneca jedenfalls fest, wie auf VN-Anfrage bestätigt wurde. Die Entscheidung sei nach intensiven Experten-Beratungen auf Bundesebene gefallen. Es würden alle Bundesländer weiter impfen. Zahlen zu möglichen Abmeldungen gibt es keine. „Wir haben Zeitfenster. Wird eines frei, fragt man nicht nach, warum sich die Person wieder abmeldet“, hieß es dazu.
Vertrauen zurückgewinnen
Eine Einschätzung der Situation ohne Kenntnis der Hintergründe ist laut Dozent Axel Mündlein vom Molekularbiologischen Labor des VIVIT-Instituts schwierig: „AstraZeneca wurde millionenfach verimpft. Da fallen Einzelfälle natürlich auf.“ Dennoch ist er von AstraZeneca überzeugt: „Es handelt sich um einen guten Impfstoff. Es sollte deshalb alles versucht werden, um das Vertrauen der Menschen in den Impfstoff zurückzugewinnen, vor allem in Hinblick auf eine dritte Welle.“
AstraZeneca hatte gegenüber den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna von Anfang an einen schweren Stand. Die Produktion musste zeitweise eingestellt werden, es gab Lieferschwierigkeiten, Diskussionen um die Dosis, und dann sollte er nicht an Personen über 65 verabreicht werden, wobei diese Empfehlung revidiert wurde. Der Unmut war aber bereits geschürt. Klinikpersonal in anderen Bundesländern probte sogar den Aufstand gegen eine Impfung mit AstraZeneca. Am 19. Februar kam der Impfstoff in Vorarlberg zur Anwendung. Inzwischen wurden über 17.000 Dosen verabreicht.
Als Problem werden auch die zum Teil starken Impfrekationen gesehen. Dazu zählen Schmerzen an der Impfstelle, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelschmerzen und Fieber über mehrere Tage. Die ausgeprägteren Folgen kann auch Axel Mündlein aus seinem privaten Umfeld bestätigen. Er berichtet zudem von vermehrten Anfragen zur Sicherheit des Impfstoffs. Gleichzeitig betont Mündlein die hohe Wirksamkeit des Impfstoffs, der schwere Verläufe von Covid-19 verhindern könne. VN-MM,MIP
