Senior (26), rüstig und rostig, sucht Partner fürs Leben

Bludescher Feuerwehr verkauft Kleinlöschwagen an den Höchstbietenden.
Bludesch Nicht alle Tage steht ein ausgemustertes Feuerwehrauto zum Verkauf. Campingliebhaber könnten sich damit den Traum vom eigenen und noch dazu einzigartigen Wohnmobil verwirklichen. Genau ein solches Feuerwehrauto verkauft nämlich gerade die Feuerwehr Bludesch. Das Kleinlöschfahrzeug aus dem Jahr 1995 hat nach 26 Jahren auf dem Buckel ausgedient und wurde durch ein neues Versorgungsfahrzeug ersetzt. Von Anfang an war der Kleinbus nur ein Kompromiss, wie stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Bludesch, Lucas Thoma, sagt. Denn eigentlich wollte die Ortsfeuerwehr schon damals ein größeres Löschfahrzeug haben, nur war dafür einfach kein Platz gewesen. Nun will es die Feuerwehr Bludesch endgültig loswerden und hat eine Auktion gestartet. Mindestgebot: 7900 Euro. Bis zum 30. April können Angebote abgegeben werden. Den Zuschlag bekommt der Bestbieter. Besichtigen kann man das Feuerwehrauto der Marke Mercedes nach vorheriger Terminabsprache mit Lucas Thoma unter Tel. 0664 88985808 oder per E-Mail an lucas.thoma@bludesch.at beim Feuerwehrhaus Bludesch.
Kaum Kilometer drauf und TÜV
Bis jetzt gab es laut Thoma schon einige Anfragen, jedoch noch kein konkretes Angebot. Dabei trumpft das Kleinlöschfahrzeug mit gerade einmal rund 28.500 gefahrenen Kilometern, da es in seinen 26 Dienstjahren nur zu Bränden in der näheren Umgebung ausgerückt ist. Leider wurde es dabei aber auch immer wieder durch die schwere Ausrüstung samt Einsatzkräften überladen. Das höchste zulässige Gesamtgewicht beträgt 4600 Kilogramm. Auch der Rost setzt dem Wagen, in dem bis zu neun Personen sitzen können, zu. Aber der 105 PS starke Motor läuft noch einwandfrei, versichert Thoma. Der Benziner hat sogar noch bis Juni TÜV. „Das Auto hält noch ein wenig, wenn man sich um den Rost kümmert“, sagt Thoma.
Das alte Tanklöschfahrzeug wurde zum Beispiel an eine rumänische Feuerwehr verkauft. Lucas Thoma ist sich also sicher, dass auch das Kleinlöschfahrzeug, vielleicht sogar als zukünftiger Werkstattwagen im Einsatz, einen neuen Besitzer finden wird. „Irgendwie geht es immer.“
Neues Fahrzeug dient der Logistik
Das neue Versorgungsfahrzeug dagegen, das letztes Jahr im Juni angeschafft wurde und neben dem Kleinlöschfahrzeug wie ein Riese wirkt, dient der Logistik. Es beinhaltet Rollcontainer mit sämtlicher Ausrüstung für die unterschiedlichsten Einsätze. So kann es Sandsäcke bei Hochwasser schnell ausliefern, aber auch Atemschutzmasken und eine Tragkraftspritze bei Bränden sowie Beleuchtungsmaterial und Stromerzeuger bei Unfällen transportieren. Insgesamt sechs Container haben im 200.000 Euro teuren Versorgungsfahrzeug Platz. Neben diesem besitzt die Feuerwehr Bludesch auch noch ein modernes Tanklöschfahrzeug. Zudem steht ein weiteres Löschfahrzeug in der selbst angebauten Garage. Der Mannschaftstransportwagen ist mit zwölf Jahren das älteste Auto im Fuhrpark der Feuerwehr. „Der Fuhrpark und die Ausrüstung passen, jetzt fehlt nur noch ein neues Feuerwehrhaus“, wünscht sich Thoma. Ein Grundstück gäbe es bereits am Ortsausgang von Bludesch in Richtung Gais. Doch ein Planungsbeginn ist frühestens 2023 möglich, wenn das „Projekt Krone“ abgeschlossen ist, wie Bürgermeister Martin Konzet mitteilt. VN-JUN
