Keine Zusatzsteuer für „Listenhunde“
Hard Harderinnen und Harder, die sich einen genehmigungspflichtigen Hund halten, sollten eine Zusatz-Hundesteuer von 200 Euro bezahlen. Diesen Antrag hatten die Mitglieder der jüngsten Gemeindevertretung zu beraten.
Meldungspflichtige Hunde
Bullterrier, Pitbull, Mastiff oder Tosa Inu – insgesamt 13 Hunde sind auf der Vorarlberger Liste zu finden, dazu noch Kreuzungen aus diesen Hunderassen. Wer sich so ein Tier anschafft, muss das bei der Behörde melden. Etliche Vorarlberger Kommunen schreiben Besitzern von Kampfhunden eine höhere Hundesteuer vor, es werden bis zu 900 Euro pro Jahr eingehoben. In Hard gibt es ab und zu Klagen über zu viele frei laufende Hunde auf dem Grünen Damm am Seeufer. Das führte zur Überlegung, eine solche Abgabe einzuführen.
Keine Vorfälle bekannt
Florian Müller von der Finanzabteilung der Marktgemeinde informierte bei der Sitzung über den Antrag. Er konnte allerdings die Frage von Andrea Romagna-Mießgang (ÖVP) nach der Zahl der in Hard registrierten Kampfhunde nicht beantworten. Auch war nichts bekannt über kritische Vorfälle mit solchen Tieren. Amtsleiter Martin Vergeiner berichtete, dass in Hard pro Jahr etwa drei bis fünf solcher Hunde angemeldet werden.
Keine erhöhten Kosten
Kathrin Löschke (Grünes Hard) wollte eine Begründung für die Sondersteuer wissen: „Macht etwa ein Listenhund größere Haufen?“ Fraktionskollege Sanel Dedic betonte, dass das Problem nicht der Hund sei, sondern der Halter. In der österreichweiten „Beißstatistik“ tauchen Kampfhunde nicht an der Spitze auf. Am bissigsten sei der Golden Retriever, der aber wohl auch öfter anzutreffen ist. Zudem hindere eine höhere Abgabe einen auf Kampf getrimmten Hund nicht am Zubeißen. Helmut Staudinger (SPÖ) verwies auf immer wieder erscheinende Berichte und Fotos von Hundeattacken. „Wer so etwas halten will, soll auch dafür bezahlen.“ Dem Antrag stimmte schlussendlich nur eine Minderheit zu, Listenhunde kosten also künftig in Hard nicht mehr als andere Rassen. AJK