Wien Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) geht es nach seinem Schwächeanfall vergangene Woche wieder besser. Nun sei er zurück und voller Tatendrang. Diesen wird er brauchen. Am Freitag hatte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) Anschober, dessen Ministerium und die Beamten auf EU-Ebene für eine unfaire Verteilung des Impfstoffs verantwortlich gemacht. Einen Tag später forderte ÖVP-Gesundheitssprecherin Gaby Schwarz, Impfstoffkoordinator Clemens Martin Auer abzuberufen. Am Sonntag, als Anschober aus dem Krankenstand zurückkehrte, habe ihm Auer angeboten, sich aus seiner Funktion zurückzuziehen, so der Gesundheitsminister. Der Spitzenbeamte hatte ihn nicht informiert, dass er zusätzlichen Impfstoff von Biontech/Pfizer bekommen hätte können.
Die Bundesregierung hat bis Herbst 2020 24 Millionen Impfdosen verschiedener Anbieter bestellt. Im Jänner gab es mit Biontech/Pfizer Zusatzverträge. Im Zuge dessen hätte Österreich über einen Reservetopf weitere 100.000 Impfdosen für das zweite Quartal bestellen können. Auer habe diese Info nicht an den Minister weitergegeben und darauf verzichtet. „Diese Information hätte ich haben müssen“, so Anschober. VN-ebi