Kein Pardon mit Testverweigerern

Martin Netzer, Generalsekretär Bildungsministerium: Absage an Modellregion Vorarlberg.
Schwarzach Der gebürtige Schrunser Martin Netzer (57) ist im Bildungsministerium als Generalsekretär die rechte Hand von Minister Heinz Faßmann (65). In „Vorarlberg live“ nahm Netzer im Gespräch mit VN-Chefredakteur Gerold Riedmann (44) zu aktuellen Themen im Schulbereich Stellung.
Die Testpraxis an den österreichischen Schulen sieht Netzer als Erfolgsgeschichte. „Damit haben wir europaweit Standards gesetzt. Länder wie Tschechien, Italien und Deutschland schauen, wie wir das machen.“ Durch das wöchentlich zweimalige Testen haben man bereits 3000 Ansteckungen von Lehrern und Schülern entdeckt. Eine weitere Testeinheit am Freitag würde Schülern und deren Eltern fürs Wochenende mehr Sicherheit geben.
Anstieg erwartet
Vorarlberg sei in Sachen Infektionsgeschehen vorbildhaft. Insgesamt befinde man sich bei den Ansteckungen in einem linearen Wachstum, „nicht in einem exponentiellen. Das ist sehr wichtig.“
Einen Anstieg der Infektionen erwarte man aber auch im Schulbetrieb. „Die Chancen, dass wir nach Ostern einen normalen Schulbetrieb haben, stehen dennoch gut.“ Kein Pardon gebe es bei Maskenverweigerern unter den Lehrern und Testverweigerern bei den Eltern, die ihre Kinder deswegen nicht in die Schule schicken. „Für diese ist die Schulpflicht zwar ausgesetzt, sie haben aber kein Anrecht auf eine Sonderbetreuung ihrer Kinder durch die Schule. Sie müssen dann selbst ihren Kindern den Lehrstoff beibringen“, macht Netzer deutlich. Pädagogen, die sich weigern, in der Schule eine Maske zu tragen, hätten im heimischen Schulsystem keinen Platz. „Lehrer sollten Vorbilder sein und haben sich an geltende Gesetze zu halten. Es gibt in Österreich nur ein paar Einzelfälle von Maskenverweigerern.“
Die coronabedingten neuen Maturaregeln habe man unter Miteinbeziehung von Bundesschülervertretung, Eltern und Lehrern festgelegt, betonte Netzer. Ausgedient habe die Vision einer Modellregion Vorarlberg mit einer gemeinsamen Schule für alle Zehn- bis 14-Jährigen. „Wir konzentrieren uns auf pädagogische Inhalte“, meint Netzer. VN-HK