Neue Ausweichschule bekommt Turnhalle im Obergeschoss

Dornbirner Stadtrat fasst Grundsatzbeschluss zum baldigen Schulneubau.
Dornbirn Schon wenige Tage nach der Explosion der Ausweichschule im vergangenen Herbst vermeldete Bürgermeisterin Andrea Kaufmann, der Wiederaufbau an selber Stelle werde vorbereitet. Nun hat der Stadtrat grünes Licht für eine neue Ausweichschule Fischbach gegeben. Wichtigster Unterschied zum alten Gebäude: Sie bekommt einen Turnsaal, dafür wird das Schulhaus ein Stockwerk höher als das alte. In den kommenden Wochen erfolgen weitere Detailplanungen.
Wie bereits das abgebrannte Gebäude wird die Schule in Holzbauweise ausgeführt. Das Betongerüst des alten Gebäudes musste dafür abgerissen werden, „Besonders eine der beiden Säulen wurde durch den Brand stark beschädigt“, erklärt dazu Hochbaustadtrat Christoph Waibel (FPÖ). Die Betonplatte aber, die das Fundament bildet, kann erhalten werden und soll auch die größere Last des höheren neuen Gebäudes tragen können. Das habe eine Statikprüfung ergeben, wie Waibel erläuterte.
Turnhalle im vierten Stock
Die zukünftige Schule soll zudem etwas bekommen, das der alten fehlte: In einem vierten Stockwerk soll ein Turnsaal samt Nebenräumen unterkommen. Eine Forderung, die besonders die SPÖ freut, „da die Ausweichmöglichkeit in der ehemaligen Textilfabrik Hämmerle keine dauerhaft gesicherte Lösung ist“, wie Vizebürgermeister Markus Fäßler betont.
Der Dornbirner Steuerzahler kommt indes glimpflich davon. Von den geschätzten Gesamtkosten von rund neun Millionen Euro trägt die Stadt 1,284 Millionen. Der Rest sei durch Förderungen und die Versicherungsleistung nach dem Brand abgedeckt. Letztere Summe belaufe sich auf Minimum 3,9 Millionen Euro, erklärte Stadtrat Waibel auf Nachfrage. Der Hochbaustadtrat rechnet vor: 864.000 Euro hätte die Stadt ohne den vierten Stock bezahlen müssen. Mit ihm komme man auf 1,284 Millionen Euro. „Wir bekommen also eine Turnhalle um die Differenz von 420.000 Euro“, erläutert er.
Regionale Betriebe und Rohstoffe sollen bei dem Neubau zum Einsatz kommen. „Besonders wichtig ist allerdings die Geschwindigkeit, mit der wir das Bauwerk umsetzen können. Da der Großteil der Vorbereitung im Rathaus erfolgen kann, ist das gewährleistet“, so Waibel.
Sanierungsprogramm fortsetzen
In der Ausweichschule am Fischbach wurden in den vergangenen zehn Jahren jene Schulkassen untergebracht, deren Schulgebäude saniert oder neu errichtet wurde. Zuletzt war dies die Volksschule Haselstauden. Dieses Ausweichquartier werde auch in den kommenden Jahren benötigt, da nach dem Bau der neuen Volksschule Forach das Sanierungsprogramm der Pflichtschulen fortgesetzt wird. Die Schüler der ersten beiden Klassen der VS Forach, die wenige Wochen vor der Explosion eingeschult wurden, werden derzeit in Räumen der MS Haselstauden unterrichtet.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Mit der Frage nach der Ursache für die Explosion, die in einer Samstagnacht im vergangenen Herbst halb Dornbirn aufschreckte, beschäftigt sich indes die Staatsanwaltschaft. Mit Verweis auf das laufende Verfahren äußerten sich die Dornbirner Stadträte auf VN-Nachfrage nicht dazu. VN-pes
„Besonders wichtig ist mir die Geschwindigkeit, mit der wir das Bauwerk umsetzen.“
