Satteinser Bildungszentrum unterzieht sich Frischzellenkur

Mit Ende des Schuljahrs startet Generalsanierung der 50 Jahren alten Mittelschule.
Satteins Der sprichwörtliche Zahn der Zeit nagt an der Mittelschule Satteins. Kein Wunder, begannen die Bauarbeiten doch bereits 1970, ehe im Herbst 1971 – also vor mittlerweile 50 Jahren – der Schulbetrieb aufgenommen werden konnte. Zwischen damals und heute liegen noch der Vollausbau der Turnhalle 1975 sowie eine Heizungserneuerung inklusive thermischer Sanierung in den Jahren 1995 und 1996. Nach einem halben Jahrhundert Vollbetrieb als Sprengelschule für die Region Jagdberg und Göfis mit derzeit rund 300 Schülern und 38 Lehrpersonen ist nun aber der Zeitpunkt für eine umfassende Generalsanierung gekommen. Gestartet wird diese unmittelbar nach Ende des derzeit laufenden Schuljahrs, bis dann im September 2022 pünktlich zum Schulbeginn der Wiedereinzug in das frisch sanierte Gebäude erfolgen soll.
Ein ambitionierter Zeitplan, der nur dadurch umsetzbar ist, dass der komplette Schulkörper für ein Jahr in eine Containerschule ausweichen wird. Diese wird in den kommenden Wochen auf der Wiese neben der Schule, direkt am Ortseingang, errichtet. Erste Entrümpelungsaktionen laufen indes bereits, Müllcontainer vor der Schule zeichnen ein Bild davon. In der letzten Schulwoche folgt dann der Umzug in die Container, bei dem Schüler und Lehrer – unterstützt vom Bauhof – Hand in Hand zusammenarbeiten werden.
Moderner, größer, digitaler
Von der Grundausrichtung wird man auch nach erfolgter Sanierung nicht abrücken, wie Direktorin Monika Getzner versichert, insgesamt soll die Schule aber deutlich moderner und den aktuellen pädagogischen Konzepten entsprechend angepasst werden. Das Raumkonzept wird für das bereits praktizierte Teamteaching erweitert, wodurch künftig mehr Kleingruppenbetreuung möglich wird. Hierbei sollen auch die bereits eingerichteten Integrationsklassen und die Deutschförderung eine Aufwertung erfahren. Offene und transparente Unterrichtsformen sollen gestärkt und erweitert werden, was sich in einem verstärkt offenen Raumangebot manifestieren soll. Dem Sportschwerpunkt wird insofern mit einer Sanierung der in die Jahre gekommenen Außenanlagen ebenso genüge getan wie auch damit, dass das kostenintensive Schwimmbad durch eine fixe Geräteturnhalle ersetzt wird. Nicht nur die Lehrpersonen benötigen mehr Platz, auch dem Bedarf an mehr Ganztagesschülern wird entsprochen und Raum für eine qualitativ hochwertige Betreuung drinnen und draußen, inklusive Mittagstisch, geschaffen. Bleibt letztlich das viel geschundene Schlagwort der Digitalisierung, welches im Zuge der Umbauarbeiten berücksichtig werden wird, entsprechend sind passende Räumlichkeiten sowie der ausreichende Ankauf von erforderlicher Hardware geplant. Die klassische Kreidetafel hat so oder so bereits ausgedient, digitale Unterrichtsformen werden umgesetzt.
Ein finanzieller Kraftakt
Während mit dem vorgelegten Konzept die Bedürfnisse von Schülern und Lehrern so gut wie möglich umgesetzt werden, bleiben für die Gemeinden – allen voran für die Trägergemeinde Satteins – die Kosten. 16,7 Millionen Euro sind für das Projekt budgetiert, gut die Hälfte davon übernehmen Land und Bund als Bezugszuweisung und Strukturförderung, mehr als acht Millionen verbleiben aber bei den Kommunen, rund 4,3 Millionen allein für Satteins.

Für die Gemeindevertretung bleiben letzte formelle Beschlüsse im Mai, womit dann rund zwei Drittel der Ausschreibungen vergeben sein werden. Für den Schulkörper stehen herausfordernde, aber abwechslungsreiche Monate bis zum Wiedereinzug an – der Gemeinde steht eine jahrzehntelange finanzielle Belastung ins Haus, was aber, wie Bürgermeister Gert Mayer bekräftigt, eine „unumgängliche und auch sinnvolle Investition in einen erfolgreichen Schulstandort und in die Bildung künftiger Generationen darstellt“. CEG
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