Langzeit-Stadtchef gewürdigt

Vermächtnis von
Josef Wolf mit Platzbenennung belohnt.
Bludenz Die offizielle Benennung der Bludenzer Straßen mit Beschluss der Stadtvertretung begann im frühen 20. Jahrhundert. In der Anfangszeit war sie geprägt von großen Benennungstagen, an denen meist zwischen zehn und zwanzig Straßen benannt wurden. Eine frühe Ausnahme bildete aber der Josef-Wolf-Platz.
Antrag des Stadtrats
Heute ein eher unscheinbarer Winkel in der Innenstadt, war die Benennung des Josef-Wolf-Platzes am 12. April 1924 eine große Sache. Erstens, weil damals Benennungen nach Personen in Bludenz noch eine Seltenheit waren. Zweitens, weil die Benennung auf einen dezidierten Antrag des Stadtrates für die Schaffung eines Josef-Wolf-Platzes zurückging und dadurch eben nicht bei einem der genannten Benennungstage erfolgte. Zu groß war anscheinend das Vermächtnis des Altbürgermeisters, um ihn noch länger im Straßenbild nicht zu berücksichtigen.
In den Fußstapfen des Vaters
Josef Wolf (1829-1909) war Sohn des Bürgermeisters Basil Wolf und schlug dieselbe Karriere ein wie sein Vater. Er hatte das Bürgermeisteramt von 1867 bis zu seinem Tod 1909 inne und ist damit bis zum heutigen Tag der längstdienende Gemeindevorsteher der Stadtgeschichte. Während seiner Amtszeit schritt Bludenz wirtschaftlich stark voran, unter anderem durch den Bau der Vorarlberg- und Arlbergbahn. Außerdem gab es in diesen 42 Jahren mehr als eine Verdoppelung der Einwohnerzahl. Die Stadt entwickelte sich zu einem wichtigen industriellen Zentrum im Westen der Monarchie.
Ein Ort für die Verewigung Wolfs war schnell gefunden, denn angesichts der bevorstehenden Übersiedlung der Post kam der bisherige Postplatz für eine Umbenennung in Frage. Dem Antrag wurde dann in der Stadtvertretung auch einstimmig stattgegeben. SES

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