Kindergarten im Bann des Coronavirus

Vorarlberg / 22.03.2021 • 22:56 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Es hat sich vorläufig ausgespielt in der Kinderbetreuungseinrichtung Dorf in Hörbranz. vn/sams
Es hat sich vorläufig ausgespielt in der Kinderbetreuungseinrichtung Dorf in Hörbranz. vn/sams

Gemeinde Hörbranz schließt Einrichtung. Sorgen wegen Mutanten.

Hörbranz So schnell kann es gehen: Vergangene Woche war die Gemeinde Hörbranz noch coronafrei, jetzt sorgt ein Cluster von derzeit geschätzten 30 Infektionen im Kindergarten Dorf für Unruhe. Infiziert sind Kinder sowie Pädagoginnen. „Die Infektionen sind binnen kürzester Zeit außer Kontrolle geraten“, bestätigte Bürgermeister Andreas Kresser auf VN-Nachfrage. Am Sonntagnachmittag gab es bereits 15 Fälle. „Als das Ausmaß absehbar wurde, haben wir nach Rücksprache mit dem Gemeindearzt, der Bezirkshauptmannschaft sowie dem Infektionsteam sofort reagiert und die gesamte Einrichtung geschlossen“, berichtet Kresser. Außerdem wurden alle Eltern informiert und auf die Schnelle eine Testaktion im Leiblachtalsaal organisiert. Dabei schlug der Test auch bei bislang asymptomatischen Personen positiv an. Sie passen laut Gemeindechef ebenfalls zum aktuellen Cluster.

Bestätigungen fehlen

Auf der Webseite der Gemeinde bittet Kresser die Bevölkerung angesichts der dramatisch steigenden Zahlen um erhöhte Vorsicht. Bei Kontakt zu Leuten im Umfeld der Einrichtung des Kindergartens Dorf oder der Kinderbetreuung Regenbogen wird besondere Aufmerksamkeit angeraten. Von der vorläufigen Schließung des Standortes im Dorf sind rund 80 Kinder sowie die Pädagoginnen betroffen. Infektionen gibt es laut dem Bürgermeister in mindestens zwei Gruppen. Die genannte Zahl von etwa 30 Infizierten sei hingegen nicht fix. Für einige der durchgeführten PCR-Tests fehlen demnach noch die Bestätigungen. Ebenfalls unbekannt ist nach wie vor die Infektionsquelle. Sorgen bereitet zudem die Möglichkeit, dass der Infektionsschub durch eine deutlich ansteckendere Mutante des Coronavirus verursacht worden sein könnte. “Es ist alles so schnell gegangen.”

Ferienbetreuung unsicher

Der Beginn der Osterferien kommende Woche sorgt nur bedingt für eine Entspannung, denn in der nun geschlossenen Kinderbetreuungseinrichtung wäre eine Ferienbetreuung geplant gewesen, allerdings mit Personal aus einem anderen Kindergarten. Ob es dazu kommt, soll im Laufe der nächsten Tage entschieden werden. „Wir beobachten die Entwicklung der Zahlen sehr genau“, betonte Kresser, der hofft, mit den gesetzten Maßnahmen die weitere Verbreitung des Virus zu verhindern.

Er verweist überdies darauf, dass regelmäßige Testungen eine Möglichkeit bieten, frühzeitig zu reagieren. „Das haben wir am Sonntag gesehen.“ Die Gemeinde hat die Testkapazitäten in der Teststation im Leiblachtalsaal noch einmal erhöht. Informiert wurden auch die beiden Schulen in der Gemeinde, die vermehrt testen wollen. Bislang waren, wie berichtet, Kinderbetreuungseinrichtungen, bislang kaum von Infektionen betroffen. VN-MM

„Wir beobachten die Entwicklung der Infektionszahlen jetzt sehr genau.“

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