Beharren auf Tests bei Hausärzten

Vorarlberg / 23.03.2021 • 16:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Beharren auf Tests bei Hausärzten
Das Interesse von Hausärzten an der Durchführung von Tests ist groß. VN/PAULITSCH

Auch symptomlose Patienten sollen das Angebot nützen können.

Bregenz Das Gesundheitsministerium mauert, die Bundesländer fordern: Es geht um die Möglichkeit, Tests für Personen ohne Covid-19-Symptome bei niedergelassenen Ärzten durchführen zu können. Derzeit sind Testungen bei Hausärzten nur für Patienten mit Symptomen möglich (die VN berichteten mehrfach). Was zur Umsetzung noch fehlt, ist eine Vereinbarung mit dem Bund über die Finanzierung dieses Angebots. Wie Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher jüngst in einem VN-Gespräch erklärte, wird der Erlass, der die Abrechnung sicher und klar regelt, immer wieder urgiert und das inzwischen von fast allen Bundesländern.

Angebot abgelehnt

Doch das Gesundheitsministerium ziert sich. Ein solches Angebot sei derzeit nicht angedacht, hieß es auf VN-Anfrage. Hintergrund dürften diesbezüglich gescheiterte Verhandlungen mit der Bundesärztekammer sein, die im vergangenen Jahr stattgefunden haben. Ein Tarif von 25 Euro, der auch den Apotheken zugestanden wird, sei der Ärztekammer zu wenig gewesen. Die Landesärztekammern wären laut Rüscher aber sehr wohl bereit, Tests bei symptomlosen Personen zu diesem Tarif durchzuführen. Auch der Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte in Vorarlberg, Burkhard Walla, hat mehrfach den Willen dazu bekräftigt. Gut 150 niedergelassene Kolleginnen und Kollegen wären bereit, solche Tests durchzuführen.

Das Gesundheitsministerium gibt für das Zaudern zwei Gründe an: Zum einen müssten Kapazitäten für die regulären Patienten freigehalten werden. Eine Mutter, die mit ihrem kranken Kind zum Hausarzt gehe, habe sicherlich keine Freude, wenn vor ihr 50 Personen zum Testen warten. Zum anderen sollten sich die Hausärzte auf die Impfungen konzentrieren, heißt es. Auch das brauche Zeit. Zusätzlich hält ein Ressortsprecher fest, dass an der Testmöglichkeit für symptomatische Patienten bei den Hausärzten festgehalten werde. Diese würden zu einer schnellen und professionellen Aufklärung möglicher Erkrankungen beitragen. Das darüber hinausgehende Testangebot solle mit Unterstützung von Gemeinden bzw. des Bundesheers organisiert werden.

Weniger Druck

Im Gegensatz zu anderen Bundesländern, die diese zusätzliche Ressource dringend brauchen, verspürt Vorarlberg nach der Aufstockung der Testkapazitäten weniger Druck. „Die Testung von asymptomatischen Personen bei Hausärzten wäre jedoch auch für uns eine wertvolle und wichtige Ergänzung“, betont Martina Rüscher. Die Nachfrage von Ärzten sei jedenfalls hoch. Rüscher setzt trotz der Verzögerung darauf, dass der in Ausarbeitung befindliche Erlass bald kommt.

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.