Nach Feldkirch nun in Hard: Zweiter Anschlag auf die Toleranz

Regenbogenfahne der Harder Pfarre angezündet. Die Polizei ermittelt.
Hard In der Nacht auf Sonntag ist bei der Pfarrkirche in Feldkirch-Altenstadt die Regenbogenfahne, das Symbol der sogenannten LGBTIQ-Bewegung, die für Vielfalt, Akzeptanz und den Kampf gegen Diskriminierung steht, von einem Unbekannten heruntergerissen und gestohlen worden (die VN berichteten).
Nachdem der Vatikan die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare vergangene Woche abgelehnt hatte, haben die Pfarren in Hard und Feldkirch als Zeichen der Toleranz die Regenbogenfahnen gehisst. Während in Feldkirch die Fahne gestohlen wurde, ist in der Nacht auf Dienstag in Hard die Regebogenfahne mit einem Brandbeschleuniger angezündet worden.
Bereits am vergangenen Freitag gab es einen Versuch, die Fahne anzuzünden. Nun erinnern nur mehr die Querstange und einzelne verkohlte Fetzen an die Regenbogenfahne vor der Pfarre Hard. In der Pfarre ist man über diesen Akt der Intoleranz entsetzt. Der Ansatz sei gewesen, zum Gespräch anzuregen, nicht zu solchen Taten, hieß es. Man müsse froh sein, dass sich der Vandalismus auf die Fahne beschränkte, schließlich schmückt auch die Eingangstür ein Regenbogen.
Reaktion der Grünen
Der Anschlag hat nun jedoch seinen eigenen Symbolismus. Die Querstange am Fahnenmast erinnert nun an ein Kreuz und soll bis Karfreitag so als Mahnmal bleiben. Daneben weht nun außerdem ein Trauerflor. Ab Ostersonntag soll eine neue Regenbogenfahne vor der Kirche wehen – auch als Zeichen der Auferstehung und Hoffnung. Bezüglich der Anschläge ermittelt die Polizei in beiden Fällen und ersucht um Hinweise. „Diese Randale zeigen vor allem eines: Gewalt gegenüber der LGBTIQ+-Community ist leider noch immer ein Problem in unserer Gesellschaft, das wir entschlossen weiter bekämpfen müssen. Es gibt viel zu tun!“, zeigt sich Sandra Schoch, grüne Sprecherin für Gleichstellung, bestürzt über die Vorfälle.
„Während die einen mit Worten zündeln, zünden andere die Regenbogenfahne wirklich an. Dieser Hass – in welcher Form auch immer – hat keinen Platz in unserer Gesellschaft. Zeigen wir, dass wir mehr sind, und hüllen ganz Vorarlberg in Regenbogenfarben“, fordert Schoch die Vorarlberger Gemeinden auf, Farbe zu bekennen.
Die Vorarlberger Landeshauptstadt werde jedenfalls ein deutliches Zeichen setzen, betont die Bregenzer Vizebürgermeisterin und Stadträtin für Gleichstellung, LGBTIQ+ und Integration abschließend. VN-RAU, GS

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