Wie der Mühlebach in Nüziders weiter gebändigt wird

Verbesserung in Sachen Hochwasserschutz durch Aufgeweitung des Mühlebachs.
Nüziders In den Jahren 2008 und 2009 wurde der untere Abschnitt des Mühlebachunterlaufes in Nüziders von der Abteilung Wasserwirtschaft auf ein 100-jähriges Hochwasser ausgebaut. Im oberen und mittleren Unterlaufabschnitt weist der Bach indessen mehrere Engstellen auf, die im Hochwasserfall zu Verklausungen und Bachausbrüchen führen können. Ein großer Bereich des besiedelten Schwemmkegels – sprich des Nüziger Ortszentrums – gilt daher als Überschwemmungs- und Gefahrengebiet. Aus diesem Grund hat die Gemeinde bei der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) um eine Verbauung des mittleren und oberen Unterlaufabschnittes des Mühlebaches angesucht.
Naturnahe Gestaltung
Nach der Umlegung des Bachs im Bereich der ehemaligen Lorünserfabrik wird seit Februar im Bereich unmittelbar darüber gearbeitet. Im betreffenden Abschnitt wird das alte Mühlebachgerinne saniert. „Aufgrund der sehr nahen Wohngebäude ist hier eine Erneuerung des gemauerten Gerinnes schwer möglich. Daher wird das alte Gerinne bestmöglich saniert und im oberen Bereich etwas aufgeweitet“, informiert Wolfgang Schilcher seitens der Wildbach. Konkret werden die Bachböschungen mit in Beton verlegten Wasserbausteinen errichtet. Die Bachsohle wird 1,5 Meter breit und das gemauerte Gerinne 2,2 Meter hoch ausgeführt. In die Bachsohle sollen sowohl Sohlriegel als auch Sohlsteine eingebaut werden. „Dadurch wird eine Verbesserung der Lebensräume für Flora und Fauna erzielt“, informiert Schilcher.
Obwohl das gesamte Gerinne als dichte Betonwanne ausgebaut wird, wird dennoch auf eine möglichst naturnahe Gestaltung der Bachsohle geachtet. „Durch die Errichtung eines Niederwassergerinnes sowie durch kleinräumige Variationen von Bachbreite und Sohlgefälle soll dies bewerkstelligt werden“, führt Bauleiter Martin Jenni aus.
200.000 Euro
„Die Arbeiten werden im Wesentlichen im Trockenen ausgeführt. Dafür wird das Bachwasser mit Wasserhaltungsrohren um die Baustelle geleitet“, führt der Bauleiter weiter aus. „Durch die Bachoffenlegung und die Erneuerung der Gerinneverbauung kann eine wesentliche Verbesserung erreicht werden“, sind sich Jenni und Schilcher einig. Noch im April sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Die Projektkosten belaufen sich nach Auskunft der WLV auf rund 200.000 Euro. VN-JS
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