Solidarisch mit den Menschen in Gyumri

Vorarlberg / 23.03.2021 • 17:03 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Die Schüler des Moduls „Sozialkompetenz“ konnten einen Scheck über 2500 Euro für das Armenien-Projekt der Caritas überreichen.
Die Schüler des Moduls „Sozialkompetenz“ konnten einen Scheck über 2500 Euro für das Armenien-Projekt der Caritas überreichen.

Schüler des BG Dornbirn sammelten 2500 Euro für Kriegsflüchtlinge in Armenien.

Dornbirn Seit vielen Jahren pflegt das Bundesgymnasium Dornbirn als Unesco-Schule eine Schulpartnerschaft mit dem Gymnasium Gyumri 3 in Armenien. Es gab gegenseitige Schülerbesuche in Dornbirn und in Armenien. Für die Dornbirner Schüler war es immer eine eindrückliche Reise in eine andere Welt, in der viele Familien in ärmlichen Verhältnissen leben. Durch den Krieg rund um Bergkarabach hat sich die Situation für die Menschen in Armenien dramatisch verschlechtert. Als die Schüler des Moduls „Sozialkompetenz“ davon erfuhren, beschlossen sie, mit verschiedenen Aktionen Spenden für die Menschen in Armenien zu sammeln.

Mit nichts als den Kleidern am Leib

Den Anstoß gab eine Videokonferenz mit Lusine Ikilikyan, Deutsch-Lehrerin des Gymnasiums in Gyumri, die den Schülern eindrücklich die Situation der Menschen vor Ort schilderte und die Jugendlichen zutiefst betroffen machte. „Als der Krieg am 27. September des vergangenen Jahres ausbrach, schien es, als ob Gott uns verlassen hätte. Die Menschen in den Kriegsregionen flüchteten mit nichts als den Kleidern am Leib aus ihren zerstörten Häusern und Dörfern. Jetzt suchen sie in unserem ohnehin schon wirtschaftlich schlecht dastehenden Land um Hilfe“, erzählte die armenische Lehrerin. Sie berichtete von Tausenden Menschen, die getötet wurden, von Invaliden, Witwen und Waisen und von ihren verzweifelten Versuchen, den Menschen zu helfen. „Es ist eine humanitäre Katastrophe und ohne die Hilfe anderer Länder würde Armenien und seine Bevölkerung diese Katastrophe nicht überstehen können“, erzählte Lusine.

Die Schilderungen aus Armenien schockierten die Schüler des BG Dornbirn und spornten sie an, sich für diese Menschen einzusetzen. So kam es zur Kooperation mit der Caritas Vorarlberg, die seit 2007 schwerpunktmäßig Projekte in Armenien unterstützt und umsetzt. Die Gymnasiasten beteiligten sich am „LeseWunder“ der youngCaritas. Die Aktion funktioniert so, dass Kinder Bücher lesen und pro gelesenes Buch von Sponsoren aus ihrem Umfeld Geld für den guten Zweck bekommen. Die Schüler des BGD fanden mit der Offsetdruckerei, der Raiffeisenbank Im Rheintal und der vkw-illwerke zahlungsbereite Sponsoren und lasen den Kindern in den Caritas Lerncafés vor – teils online, teils persönlich.

Jeder Beitrag hilft

Mit dem Erlös aus dem Lesewunder, der im Februar durchgeführten Blutspendeaktion und persönlichen Spenden kamen insgesamt 2500 Euro zusammen. Diese Summe überreichten die Schüler vor Kurzem Sabine Fulterer von der youngCaritas. „Jeder Beitrag kann helfen, den Menschen in Armenien in ihrer Not beizustehen. Außerdem haben sich die Kinder in den Lerncafés sehr über die jugendlichen Vorleser gefreut“, so die Caritas-Projektkoordinatorin. lcf

„Als im September der Krieg ausbrach, schien es, als ob Gott uns verlassen hätte.“

Ohne humanitäre Hilfe aus dem Ausland kann den Menschen nicht ausreichend geholfen werden. <span class="copyright">BGD</span>
Ohne humanitäre Hilfe aus dem Ausland kann den Menschen nicht ausreichend geholfen werden. BGD
Im Rahmen des LeseWunders haben die Schüler des BGD den Kindern in den Caritas Lerncafés vorgelesen. <span class="copyright">lcf (2)</span>
Im Rahmen des LeseWunders haben die Schüler des BGD den Kindern in den Caritas Lerncafés vorgelesen. lcf (2)