Das Leiblachtal wurde zur großen Testzone

Bislang 75 Infektionen in der Region. Zahlreiche Junge betroffen.
hörbranz Die massive Verbreitung des Coronavirus im Leiblachtal machte die Region buchstäblich über Nacht zur großen Testzone. Binnen kürzester Zeit wurde im Leiblachtalsaal in Hörbranz eine für rund 14.000 Einwohner taugliche Testinfrastruktur aus dem Boden gestampft. Hier können innerhalb von zwei Tagen 10.000 Tests durchgeführt werden. Die große Herausforderung bestand darin, schnell Personal für die Teststationen zu bekommen, erläuterte der scheidende Landesrettungskommandant des Roten Kreuzes, Werner Meisinger, bei Vorarlberg live.
Angebot gefragt
Dieses ist trotz aller Erschwernisse gelungen, “die Testungen im Leiblachtal sind voll angelaufen”, informierte Sicherheitslandesrat Christian Gantner, der am Dienstagabend noch selbst bis spät in die Nacht beim Aufbau der Teststation mitgeholfen hat. Sie verfügt über 14 Kojen, die von 22 RK-Mitarbeitenden betreut werden. Die Teststation ist von 6 bis 22 Uhr in Betrieb. Es ist erstmals auch möglich, sich bei einem Terminal direkt noch vor Ort anzumelden. Mit den zusätzlichen Testkapazitäten kann sich die Bevölkerung alle zwei Tage testen lassen, und das Angebot wird bereits gut angenommen.
Zahlreiche Junge betroffen
Im Zeitraum von Dienstagabend bis Mittwoch, 17 Uhr, wurden 2191 Tests verzeichnet, angemeldet waren 3000 Personen. “Ein guter Start”, befindet Gantner. Als erfreulich wertet er außerdem, dass bislang nur einer der Tests positiv ausgefallen ist. Das Infektionsteam meldete mit Stand Mittwoch, 17 Uhr, insgesamt 75 Erkrankte in der betroffenen Region, davon sind 19 unter 18 Jahre alt. Gantner: “Es ist niemand vor einer Infektion gefeit.” Von den 75 Erkrankten sind bisher 14 Mutationen bestätigt. In der Volksschule Lochau gibt es aktuell sieben bestätigte Fälle (davon eine Lehrperson) zu verzeichnen, beim Kindergarten Dorf in Hörbranz sind acht Personen positiv getestet (vier Mitarbeiterinnen und vier Kinder), bei der Kinderbetreuungseinrichtung Dorf sind es sechs Fälle (vier Mitarbeiterinnen und zwei Kinder). Beide Einrichtungen sind, wie berichtet, behördlich geschlossen. Der Kindergarten Leiblach (ein positives Kind) ist ebenfalls geschlossen. Bei der Volksschule Hörbranz wurde die ganze Schule getestet, etwa zwei Drittel der Schüler haben teilgenommen, ein Kind war.
Die Bevölkerung ist dennoch guter Dinge. Aus Telefonaten mit Bürgermeistern weiß Gantner, dass die meisten froh über das schnelle Handeln sind. Er selbst lobt die Gemeinden ob ihrer Bereitschaft, die Maßnahmen mitzutragen.
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.