Hörbranzer Schulen und die Angst vor dem Virus

Peinlich genaue Befolgung aller Sicherheitsmaßnahmen soll Schlimmeres verhindern.
Hörbranz, Lochau Das Coronavirus geht um im Leiblachtal und zieht eine Spur der Angst. Alarmstufe rot herrscht naturgemäß in den Bildungseinrichtungen, nachdem in zwei Hörbranzer Kindergärten und der Volksschule Lochau Coronacluster entdeckt wurden.

“Wir sind natürlich besorgt über diese Entwicklung. Wir wurden davon überrumpelt”, sagt Claudia Kleinichler (40), Elternvereinsobfrau an der Mittelschule Hörbranz. Die Schuld an der misslichen Lage will Kleinbichler niemandem geben. “Wir wurden zeitgerecht über die Lage informiert. Natürlich leiden die Kinder insgesamt immer mehr an dieser Situation. Jetzt müssen wir ihnen erneut eindringlich sagen, dass sie in ihren vertrauten Gruppen bleiben und nur mit ihren getesteten Freunden zusammensein sollen.” Man habe sich schon so lange nach einem Ende dieser Gefahren gesehnt. “Und jetzt das.”
Sofort informiert
Direktorin Gabi Fink (43) räumt ebenfalls ein, “schon ein bisschen alarmiert” zu sein ob der aktuellen Entwicklungen. Zumal das Maskentragen, das Testen und der Schichtbetrieb ohnehin bereits die Handschrift von Corona trügen. “Es gibt zwei Familien, die Geschwister von Kindern des betroffenen Kindergartens in unserer Schule haben. Natürlich wurden diese Schüler von uns sofort in die Absonderung geschickt”, berichtet Fink.

Auch sie sei gemeinsam mit den anderen Schulleitern nach Bekanntwerden der Infektionen sofort vom Bürgermeister informiert worden. An der Schule merke sie eine Anspannung bei Schülern und Lehrern. “Aber ich kann mich auf ein besonnenes Lehrerteam verlassen. Wir sind sehr solidarisch und hoffen, dass sich die Situation bald bessert. Die Osterferien kommen jetzt gerade recht”, will sich Fink ihren Grundoptimismus nicht nehmen lassen.
Eine Erfolgsmeldung
In Lochau registriert Mittelschuldirektor Herbert Fetz (63) mit Besorgnis, was sich im Dorf gerade abspielt. Auch er setzt auf die Besonnenheit aller Schulpartner. “Nach Bekanntwerden der Infektionen in der Volksschule haben wir sofort mit den Eltern Kontakt aufgenommen, informiert und beruhigt”, erzählt Fetz. Mit einer Erfolgsmeldung konnte Fetz am Mittwochvormittag aufwarten. “Es wurden jetzt gerade alle frisch getestet. Es gab keinen einzigen positiven Fall.” Allerdings musste auch Fetz zuvor zwei Kinder, die Geschwister an der Volksschule haben, absondern.

Froh ist Fetz darüber, dass sich alle Kinder an der Schule testen lassen und er sich nicht mit Testverweigerern auseinandersetzen muss. “Wir hatten schon auch kritische Eltern, aber letztlich konnten wir diese davon überzeugen, ihre Kinder an diesem Vorgang teilnehmen zu lassen.” Ebenso wie Fink freut sich der Lochauer Pädagoge über die Geschlossenheit seines Lehrkörpers in dieser schwierigen Zeit.
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