Am Scheideweg

Vorarlberg / 25.03.2021 • 19:20 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Mario Leiters Zukunft könnte schon bald ganz bei der Stadtpolizei liegen.<span class="copyright">Oliver Lerch</span>
Mario Leiters Zukunft könnte schon bald ganz bei der Stadtpolizei liegen.Oliver Lerch

Mario Leiter zwischen Stadtpolizei und Stadtpolitik.

Bludenz In den nächsten Tagen wird sich entscheiden, wie es um die politische Karriere von Mario Leiter bestellt ist. Der Bludenzer hat aktuell in doppelter Hinsicht das „Vize“ vor seiner Berufsbezeichnung stehen. Zum einen ist Leiter Vizebürgermeister der Stadt, zum anderen ist der 55-Jährige Vizekommandant der Stadtpolizei.

Heißer Kandidat auf den Posten

Da der Posten des Kommandanten mit der Pensionierung von Amtsinhaber Martin Dobler im Mai vakant wird, liebäugelt Leiter nun mit der Chefposition. Tatsächlich ist der langjährige Stellvertreter ein heißer Kandidat auf den Posten. Die Nachfolge Doblers könnte für Leiter aber auch gleichbedeutend mit dem Ausstieg aus der Kommunalpolitik sein. Bürgermeister Simon Tschann, gegen den sich Leiter bekanntlich in der Bürgermeisterdirektwahl im Herbst geschlagen geben musste, wird nicht müde, zu betonen, dass er „eine gewisse Unvereinbarkeit zwischen einem politischen Amt als Vizebürgermeister und einer führenden Verwaltungsposition“ sieht. Leiter hält dem entgegen, dass es „rein rechtlich keinen Ausschließungsgrund gibt“. Eine leitende Stelle sei seiner Ansicht nach ohnehin unparteilich zu behandeln, sieht der Listenführer per se keine Unvereinbarkeit der beiden Ämter gegeben. Rein vom zeitlichen
Aspekt schaue dies hingegen anders aus, räumt der langjährige Stadtpolizist im Gespräch mit den VN ein.

Hauptaugenmerk auf „Brotberuf“

In einem vertraulichen Gespräch mit Bürgermeister Tschann soll nun geklärt werden, in welche Richtung es gehen kann. „Ich muss mir auf jeden Fall des Vertrauens des Bürgermeisters in meine Person sicher sein“, sagt Leiter, der durchblicken lässt, sein Hauptaugenmerk künftig auf seinen „Brotberuf“ legen zu wollen. „Mein Ziel war es immer, Bürgermeister zu werden“, macht Leiter keinen Hehl daraus, dass ihm der Vize im Grunde zu wenig ist. Ähnlich verhält es sich mit dem Kommandantenposten: „Wenn ich die Chance auf den Posten bekomme, möchte ich diese gerne ergreifen. Politisch gäbe es zwar noch viel zu tun, ich möchte aber, dass sich die Stadtpolizei weiterentwickeln kann“, lässt der SP-Politiker klare Präferenzen erkennen.

Nachfolge wäre noch offen

Was eine mögliche Nachfolge seiner Position anbelangt, hat Leiter klare Vorstellungen: „Ich finde, dass die zweitstärkste Fraktion im Stadtparlament auch den Vizebürgermeister stellen sollte.“ Wer das in seinem Team sein könnte, lässt Leiter völlig offen. „Dazu braucht es zu gegebenem Anlass ein Gespräch mit dem gesamten Team“, so Leiter. Ob Tschann dabei überhaupt mitspielt, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. VN-JS

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