Große Aufregung um Zukunft der Südtiroler Siedlung

Vorarlberg / 26.03.2021 • 17:04 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Die markante Südtiroler Siedlung am Galgentobel prägt seit vielen Jahrzehnten das Stadtbild von Bludenz.Josef Concin
Die markante Südtiroler Siedlung am Galgentobel prägt seit vielen Jahrzehnten das Stadtbild von Bludenz.Josef Concin

Alpenländische Heimstätte will gemeinsam mit der Stadt Erneuerungsprozess starten.

Bludenz Mit einem Schreiben an die Bewohner der Südtiroler Siedlung hat die Alpenländische Heimstätte dieser Tage für große Verunsicherung bei den Mietern gesorgt. In Form einer Postwurfsendung setzt die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft die Siedlungsbewohner darüber in Kenntnis, dass „die Erhaltung der Südtiroler Siedlung wirtschaftlich und verglichen zu heutigen ökologischen Standards nicht mehr vertretbar ist“. Die Lebensdauer der zwischen 1943 und 1962 errichteten Gebäude würde sich zum Ende neigen und aufgrund der schlechten Qualität der Bausubstanz würden auch die Sanierungsmaßnahmen nicht weiterhelfen, argumentiert das Unternehmen.

„Stehen ganz am Anfang“

Aus diesem Grund beabsichtigt die Wohnbaugesellschaft, gemeinsam mit der Stadt einen Diskussions- und Planungsprozess zu starten. „Wir stehen ganz am Anfang“, gibt Geschäftsbereichsleiterin Alexandra Schalegg gegenüber den VN an. Feste stehe nur, dass sich etwas ändern werde. „Wann und wie, ist völlig offen. Wir wissen selber noch nicht, in welche Richtung es gehen wird. Es gibt derzeit keine konkreten Pläne“, sagt sie.

Der Erneuerungsprozess soll aber noch heuer gestartet werden. „Es wird ein Planungsteam geben, das aus verschiedenen Teilnehmern besteht. Auch die Bewohner werden eng eingebunden und zeitgerecht informiert“, versichert Schalegg. Da es sich um ein riesiges Areal handle, insgesamt umfasst die Südtiroler Siedlung 397 Wohnungen, werde der Erneuerungsprozess sicherlich in Etappen erfolgen. Ein konkreter Zeithorizont kann der Bereichsleiterin zufolge derzeit noch nicht festgemacht werden.

Erste Wohnungen schon leer

Laut Auskunft der Geschäftsführung sollen leerstehende Wohnungen künftig nicht mehr bzw. nur auf drei Jahre befristet vermietet werden. Bereits jetzt gibt es Wohnungen, deren Sanierungen aus wirtschaftlichen Gründen ausgesetzt wurde und die somit leer stehen, bestätigt Schalegg.

Die markante Siedlung prägt seit Jahrzehnten das Stadtbild von Bludenz. Dennoch steht sie weder unter Denkmal- noch unter Ensembleschutz. Ungeachtet dessen werde der Prozess unter Einbindung des Denkmalamts erfolgen, führt­ ­Schalegg aus. „Noch ändert sich für die Bewohner aber gar nichts“, ist sie darum bemüht, die Wogen zu glätten. VN-JS

Die ersten Gebäude wurden 1943 gebaut.
Die ersten Gebäude wurden 1943 gebaut.
Die beiden Torbögen am südlichen Eingang.
Die beiden Torbögen am südlichen Eingang.