Laternserstraße sorgt für Emotionen

Infoabend der Gemeinde rund um geplante Sanierung brachte Anrainerfragen zutage.
zwischenwasser Eine Baustelle vor der eigenen Einfahrt, Tiefgarage oder gar Haustüre – noch dazu mit einer halbjährigen Vollsperre der Straße. Ein Umstand, der wohl bei keinem einzigen betroffenen Anrainer Begeisterungsstürme auslösen würde. Faktum ist aber, dass an einer umfassenden Sanierung der Laternserstraße L 51 schon allein aus Sicherheitsgründen kein Weg vorbeiführt. Diese wurde vor allem auch angesichts diverser weiterer Baustellen schon mehrfach verschoben, nach Ostern geht es nun aber endgültig mit dem rund zwei Millionen teuren ersten Abschnitt von unterhalb der Kehre des Bildungshauses bis zur Abzweigung Suldis/Furx los. Der zweite Abschnitt bis zum Gasthaus Waldrast ist vorerst für 2023 anvisiert, wobei der erste Teil der Bauarbeiten, vor allem die Verbreiterung der L 51 auf rund 5,5 Meter, als Grundlage sozusagen überhaupt erst den zweiten Teil ermöglichen wird – daher die zweigeteilte Umsetzung.
Von der Gemeinde Zwischenwasser wurde nun in Zusammenarbeit mit dem Landesstraßenbauamt zu einem Informationsabend geladen. Bürgermeister Jürgen Bachmann und Projektleiter Steffen Schröck stellten sich den Fragen der über 60 anwesenden Anrainer. Diese drehten sich – kaum überraschend – weniger um die technischen Umsetzungen, sondern vor allem um die Dauer und den Umfang der Sperre, die Umleitungssituation sowie die Verkehrssicherheit im Allgemeinen und die für den nicht motorisierten Verkehr im Speziellen.
Technisch nur Vollsperre möglich
Projektleiter Schröck erläuterte vorerst, dass wegen der Errichtung von neuen Stützmauern nur eine Vollsperre und keine Ampelregelung mit einseitiger Sperre möglich ist. Im Vorfeld waren seitens des Landesstraßenbauamts in Zusammenarbeit mit einem Verkehrsplanungsbüro die aktuellen Verkehrszahlen erhoben worden. So benützen derzeit rund 1200 Pkw sowie rund 80 Lkw und Busse täglich die Straße. Anhand dieser Zahlen und aufgrund der örtlichen Gegebenheiten wurde ein umfassendes Umleitungsnetz geplant, das bereits ab nächster Woche im Tal großräumig angekündigt werden soll.
Dieses sieht grundsätzlich zwei Umfahrungsrouten vor: zum einen die Variante „Hennabühel“ über Haupt-, Berg- und Kirchstraße und zum anderen die Variante „Lebenshilfe“ über Daliebis, Kapf- und wieder Kirchstraße, wobei die zweite Strecke dem bergführenden Pkw-Verkehr vorbehalten ist und dadurch der Entlastung des „Hennabühels“ dienen soll. In diesem Bereich wird zusätzlich talwärts vor der Pension Frick und bergwärts beim Holzlagerplatz eine Ampelanlage errichtet und die diversen Anrainerstraßen werden mit einer Einbahnregelung versehen. Zur Optimierung und etwaig nötiger Adaptierung der Maßnahmen vor Ort wird das Straßenbauamt die ersten Wochen noch zusätzliches Personal einsetzen, um potenzielle Gefahrenstellen auszumerzen und den Verkehrsfluss möglichst zu erleichtern.
Appell an Ausflugsverkehr
Die Sorgen und Fragen der Anrainer, vor allem auch in Sachen Schulwegsicherheit für die Batschunser Kinder, wurden aufgenommen und sollen noch in die Planungen und vor allem die Umsetzung der Baustelle einfließen. Immerhin ist das betroffene Gebiet bereits umleitungserprobt, über Bergstraße und Hennabühel wurde bereits vor einigen Jahren der Verkehr geführt.
In Anbetracht der derzeit noch bestehenden Wintersperre über das Furkajoch ist derzeit noch nicht mit übermäßigem Ausflugsverkehr zu rechnen, die Appelle für den Sommer gehen aber auf jeden Fall in Richtung einer großräumigen Umfahrung über den Bregenzerwald oder das Walsertal. Und so lautete dann auch die abschließende Bitte von Gemeinde und Straßenbauamt unisono: „Wir hoffen auf ein Miteinander der Bürger, die auch gerne jederzeit konstruktive Beiträge im Gemeindeamt oder bei der Bauleitung zu punktuellen Verbesserung einbringen können.“ Mit einer Aufhebung der Sperre der L 51 ist Ende September, mit einem finalen Abschluss der Arbeiten am Bauabschnitt 1 mit Ende Oktober zu rechnen. CEG


ProjektDaten
Maßnahmen Vollausbau der L 51 auf ca. 500 Meter Länge mit einer Breite von 5,5 Meter, Errichtung div. Stütz- und Kunstbauwerke, Erneuerung der Straßenentwässerung mit Vorreinigung und Retentionsanlage
Baubeginn April 2021, Vollsperre von 6. April bis voraussichtlich Ende September
Fertigstellung Ende 2021
Kosten rund 2 Millionen Euro
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