Leiblachtal: Kürzere Wartezeiten und Tanktouristen

Vorarlberg / 26.03.2021 • 10:35 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Leiblachtal: Kürzere Wartezeiten und Tanktouristen
Auch am Anschluss Hörbranz hat sich die Lage am Vormittag beruhigt. VN/Steurer

Die Wartezeiten haben sich verkürzt, Ärger gibt es jedoch aufgrund des Tanktourismus.

Lochau, Hörbranz Wer am Donnerstag um 07.30 Uhr von Hörbranz nach Bregenz wollte, war stundenlang unterwegs. Am Freitag war die Strecke entlang der L190 in 25 Minuten zu bewältigen.

Die Ursachen dürften vielfältig sein: Nach dem Verkehrskollaps vom Donnerstag versprachen die Behörden verbesserte Kontrollabläufe und mehr Personal. Zumindest für den Pendlerverkehr zwischen 6 und 10 Uhr halten nun Regionalzüge nach Bregenz doch in Lochau. Hinzu kommt, dass manche nun aufs Homeoffice umgestellt haben. Und: Am Donnerstag hatten viele das Testergebnis nicht griffbereit, was für zusätzliche Verzögerungen gesorgt habe. Nun dürften die Abläufe allen Betroffenen klarer sein.

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Tanktourismus hält an

Weiterhin länger waren die Wartezeiten jedoch rund um den Autobahnanschluss Hörbranz. Anrainer klagen hier über Lkw, die zum Tanken zur direkt am Anschluss gelegenen Tankstelle kommen. Die von und zur Tankstelle strömenden Lkw sorgen damit für unnötig viel Schwerverkehr am Anschluss. Die Polizei kann dies bestätigen, jedoch nichts dagegen unternehmen. “Wir raten von allen unnötigen Fahrten ins und aus dem Leiblachtal ab, verboten ist es jedoch nicht”, erklärt die Landespolizeidirektion.

Stichproben in der Nacht

Verwunderung herrscht außerdem über die Kontrolltätigkeit. Bei der Auffahrt wurden die Kontrollen von 22 bis 6 Uhr stichprobenartig über die Sektorstreife durchgeführt. Begründet wurde dies mit der Ausgangssperre ab 20 Uhr, welche an sich eine Ausreise aus dem Leiblachtal ohne zwingenden Grund verunmöglicht. Eine durchgehende Kontrolle sei daher aufgrund des kaum vorhandenen Verkehrs nicht notwendig gewesen, so die Überlegung.

“Es wird ab heute Nacht auch in diesem Zeitraum nun durch fixe Kontrollposten kontrolliert werden”, erklärt Rainer Honsig-Erlenburg von der Bezirkshauptmannschaft Bregenz auf VN-Anfrage. Somit sind alle drei Kontrollpunkte künftig von 0:00 bis 24.00 Uhr durchgehend besetzt.

Testgeschehen im Leiblachtal

Seit dem Start der zusätzlichen Testinfrastruktur am Mittwoch wurden im Leiblachtal bis Donnerstagabend 4714 Testungen durchgeführt, von denen vier positiv waren. Bis zum Wochenende waren mit Stand 17 Uhr 6500 Test-Anmeldungen eingegangen.

Das Infektionsteam meldete am Donnerstag insgesamt 95 Erkrankte in den Leiblachtal-Gemeinden, von denen 27 unter 18 Jahre alt sind. In 15 Fällen ist die „britische“ Mutation des Coronavirus bestätigt. In der Volksschule Lochau sind aktuell elf bestätigte Fälle (eine Lehrperson und zehn Kinder, davon bei zwei die „britische“ Variante) zu verzeichnen, beim Kindergarten Dorf in Hörbranz sind neun Personen positiv getestet (drei Mitarbeitende, sechs Kinder), bei der Kinderbetreuungseinrichtung Dorf sind es vier Fälle (eine Mitarbeiterin, drei Kinder). Beide Einrichtungen sind behördlich geschlossen, ebenso der Kindergarten Leiblach (ein positiv getestetes Kind). Auch an der Volksschule Hörbranz und an der Mittelschule Hörbranz war jeweils ein Test positiv.

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