Große Pläne für den Weiler Bassig

Gemeinde Dünserberg plant Ortsteilentwicklung.
Wohnbau soll aktiv forciert werden.
Dünserberg Mit 146 Bewohnern (Stand März 2021) ist Dünserberg derzeit die bevölkerungstechnisch kleinste Gemeinde Vorarlbergs, ein Umstand, der sich bald ändern könnte. So laufen in der Gemeindestube die Vorbereitungen für ein Quartiersentwicklungskonzept für den Ortsteil Bassig. Derzeit leben dort auf den grob umrissenen zwei bis drei Hektar Fläche etwas mehr als 50 Menschen, im Zuge der Umsetzung des Zukunftsprojekts könnten bzw. sollen es dann deutlich mehr werden.
Entsiedelung entgegenwirken
Schon jetzt läuft sehr aktiv der Wohnbau, neben vier Einfamilienhäusern wird aktuell ebenfalls die erste Dünserberger Mehrparteienanlage mit geplant sechs Einheiten errichtet. Die Gemeinde hat nun zur Steuerung und zur vorwegnehmenden Beseitigung von Konflikten im Zuge von Bauarbeiten ein Entwicklungskonzept ausgeschrieben, das dann verbindlich für Anrainer und Gemeinde alle Ansprüche des Weilers kanalisieren soll. „Es geht vorrangig um hohe Wohnqualität und um eine behutsame Verdichtung im ländlichen Raum und mit ländlichen Ansprüchen“, stellt Bürgermeister Walter Rauch die Eckpfeiler in den Mittelpunkt. Seitens der Gemeinde sei es mehr als höchste Zeit, künftigen Zuzug zu forcieren, ansonsten drohe wie anderorts durchaus eine Entsiedelung der Gemeinde Richtung Tal, sagt Rauch weiter. Bassig eigne sich laut Bürgermeister aufgrund seiner Lage perfekt für eine Ortsteilentwicklung, die mit den beiden bäuerlichen Direktversorgern Walter Sohm oberhalb sowie Armin Rauch unterhalb zum einen räumlich begrenzt und zum anderen auch bestens versorgt ist.
Gespräche und Bürgerbeteiligung
Nach der Vergabe der Konzeptstudie sollen zuerst Einzelgespräche mit den derzeitigen Anrainern erfolgen, noch vor den Sommerferien dann daraus eine Diskussionsgrundlage entstehen und in einer ersten Bürgerversammlung besprochen werden. Einige Schwerpunkte stehen aber schon jetzt fest.
Auf einem gemeindeeigenen, von oben und unten durchlässigen Grundstück angrenzend an das neue Mehrparteienhaus werden ein Spielplatz und eine Begegnungszone entstehen, an denen sich neben der Gemeinde auch der Bauträger des Hauses beteiligen wird. Die erschließende Gemeindestraße wird als Wohn- und Begegnungsstraße ausgeführt, auf dieser ein klimafreundliches Beleuchtungskonzept entstehen, welches dann auch schrittweise auf den Rest der Gemeinde umgelegt werden soll.
Lösung für L 73 erarbeiten
Im Zentrum der Pläne steht auch die Landestraße L 73. Hier soll eine Verkehrslösung in Zusammenarbeit mit dem Land – erste Kontakte diesbezüglich hat es bereits gegeben – erarbeitet werden. Der Ausflugsverkehr soll nicht verhindert, aber mehr gesteuert werden und der nicht motorisierte Verkehr eine Aufwertung erfahren. In welcher Form – angedacht sind unter anderem ein Gehsteig, eine Tempobeschränkung oder etwa eine Pförtnerlösung – ist derzeit offen. Erste Gespräche mit Grundstückseigentümern dazu signalisieren bereits jetzt, dass es diesbezüglich eine machbare Lösung geben wird.
„Gute Portion Aufgeschlossenheit“
Zum Ziel gesetzt hat man sich in Dünserberg, dass der Generalplan Bassig bis Herbst stehen soll und dann schrittweise umgesetzt wird. Um die derzeitigen Anrainer nicht schon vorab zu verunsichern, hat Bürgermeister Rauch bereits im Vorfeld eine Botschaft: „Wir sind eine landwirtschaftlich geprägte Gemeinde, die jahrhundertealten Grundsätze wie etwa den behutsamen Umgang mit Grund und Boden und das enge Miteinander in unserem kleinen überschaubaren Dünserberg werden wir sicher nicht verändern, trotzdem sollen Möglichkeiten für junge Familien und für neue Bewohner geschaffen werden. Ich denke, das alles lässt sich mit einer guten Portion Aufgeschlossenheit gut unter einen Hut bringen.“ CEG
„Es geht um eine behutsame Verdichtung im ländlichen Raum und mit ländlichen Ansprüchen.“

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.