Wieder in Fahrt gekommen

Vorarlberg / 28.03.2021 • 19:52 Uhr / 4 Minuten Lesezeit

Mobilität im Land befindet sich auf dem Niveau der vorweihnachtlichen Lockdown-Pause.

SCHWARZACH In Vorarlberg ist noch immer weniger los als vor der Pandemie, aber deutlich mehr als im Jänner: Das zeigen Mobilitätsdaten, die „Google“, Betreiber der gleichnamigen Internet-Suchmaschine, führt. Die Verhältnisse entsprechen ungefähr denen, die in der vorweihnachtlichen Lockdown-Pause herrschten.

Mobilität ist ein wichtiger Faktor im Hinblick auf das Infektionsgeschehen. Je weniger Leute unterwegs sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Ansteckungen kommt. Im ersten Lockdown ist dieses Ziel am besten erreicht worden. Nachdem die Fallzahlen schnell stiegen, sind sie bald wieder stark zurückgegangen. Vorarlberg stand beinahe still: Im Bereich „Einzelhandel und Freizeit“ gab es um bis zu 80 Prozent weniger Mobilität. An den Arbeitsplätzen ging sie um gut die Hälfte zurück; ein großer Teil der Beschäftigten war in „Homeoffice“, Kurzarbeit oder ganz ohne Job. Die Aufenthalte zu Hause nahmen um 22 Prozent zu.

Wieder mehr zu Hause

Auf den Sommer hin normalisierten sich die Verhältnisse. Im Herbst machte sich jedoch die zweite Infektionswelle zusammen mit neuen Beschränkungen bemerkbar: Frauen, Männer und Kinder waren wieder mehr zu Hause als im Referenzzeitraum Anfang Jänner bis Anfang Februar 2020. In den Unternehmen und in den Bereichen „Einzelhandel und Freizeit“ herrschte wieder weniger Betriebsamkeit. Zum größten Teil war das natürlich erzwungenermaßen so: Vieles war geschlossen. Vorübergehend mehr Leben gab es vor Weihnachten infolge einer Lockerung der Beschränkungen.

Unmittelbar nach den Feiertagen kam es zum nächsten Lockdown. In Verbindung mit Weihnachtsurlauben sorgte er dafür, dass in Unternehmen zum Jahreswechsel sogar weniger los war als im ersten Lockdown. Zuletzt lag die Mobilität in den Bereichen „Einzelhandel und Freizeit“ um 40 Prozent unter Vor-Corona-Niveau und im Bereich „Arbeitsstätten“ um 20 Prozent. Vor allem diese 20 Prozent sind rückblickend bis zum Beginn der Pandemie relativ wenig. In dieser Größenordnung bewegte sich der Rückgang nur etwa vor Weihnachten und mehr noch in früheren Lockdown-Pausen vor und nach den Sommerferien.

Lokalöffnungen ohne Effekt

Der Rückgang bei „Einzelhandel und Freizeit“ ist mit dem Aufsperren des Handels im Februar zwar von rund 70 auf 40 Prozent gesunken, aber relativ groß und vor allem auch konstant geblieben. Die Öffnung von Lokalen Mitte März hatte hier keinen sichtbaren Effekt. Kein Wunder: Nicht alle Gastronomiebetriebe empfangen Gäste, und die, die es tun, können es nur bis zum frühen Abend. Großveranstaltungen bleiben verboten, in Wintersportgebieten sind keine Touristen.

Reisen sind so wie gut wie unmöglich geblieben. Auch das wirkt sich auf die Mobilität aus: Laut ASFINAG-Verkehrsstatistik waren im Februar auf der Rheintalautobahn bei Wolfurt, Lauterach durchschnittlich nur 39.408 Autos täglich unterwegs. Das waren um mehr als ein Drittel weniger als vor einem Jahr (62.999). JOH

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