Mehr Service, weniger Amt

Stadt Bregenz leitet Strukturreform ein, Leiterin der Stadtentwicklungsabteilung steht fest.
Bregenz Am 12. April tritt Florian Bachmayr-Heyda (56) offiziell seinen Dienst als Bregenzer Stadtamtsdirektor an. „In den nächsten 14 Tagen werde ich noch das Amt als Landesvolksanwalt ausfüllen. Ich bin aber auch schon viel ehrenamtlich für die Stadt unterwegs. Wir haben regelmäßig Vorbesprechungen“, sagt Bachmayr-Heyda, der am Montag an der Seite seines neuen Chefs, Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ, 52), die Strukturreform präsentierte.
Bei der Stadt Bregenz arbeiten knapp 700 Menschen. Die meisten davon in der Kleinkinderbetreuung und in den Kindergärten (220), gefolgt von der Raumpflege und dem Bauhof. Die Strukturreform betrifft die Stadtverwaltung. Ritsch möchte das Amt näher in Richtung Service, digitalisierter und barrierefreier gestalten. „Vor drei Jahren habe ich an der Uni Innsbruck den Master in Personal- und Organisationsentwicklung abgeschlossen. Das heißt, es ist so ein bisschen ein Steckenpferd von mir gewesen“, berichtet er. Was ist geplant? Statt fünf gibt es künftig sieben Abteilungen, die alle die Bezeichnung Service im Namen tragen. Sozialservice, Kulturservice, Rechtsservice, etc. Fünf werden von Frauen geleitet. „Im alten Organigramm hat alles Amt geheißen“, erläutert Bachmayr-Heyda. „Die Stadtverwaltung soll die Bürger und Bürgerinnen unterstützen“, führt er aus. In den kommenden Monaten stehen Umbauarbeiten an. In das Erdgeschoss kommt der Bürgerservice. „80 Prozent aller Angelegenheiten sollen im Rathaus schnell und unbürokratisch erledigt werden“, präzisiert Florian Bachmayr-Heyda. Hochzeiten sind künftig im Stadtvertretungssaal möglich. Geplant ist außerdem, dass die Wohnungsvergabe auf der Homepage transparent gemacht wird. „Eine Entscheidung über einen Zebrastreifen sollte nicht sechs Monate dauern“, ergänzt der Bürgermeister in Bezug auf einen aktuellen Fall.
Hilfe aus Hamburg
Mittlerweile ist auch die Leiterin für die neue Abteilung „Mobilitätsservice und Stadtentwicklung“ gefunden. Andrea Krupski von Mansberg fängt am 17. Mai an. Die 53-Jährige ist Architektin, hat eine Ferienwohnung in Lindau und war viele Jahre bei der Stadt Hamburg angestellt. „Sie hat die Hafencity quasi mitgestaltet“, schwärmt Ritsch. Krupski von Mansberg wisse somit, wie Stadt und Wasser miteinander funktionieren. Sie habe auch schon mit der Initiative Bregenz-Mitte Kontakt aufgenommen. Der Bürgermeister hofft unter anderem, dass sie den Masterplanprozess schnell zum Abschluss bringt. „Da brauchen wir im Sommer die ersten Ergebnisse“, unterstreicht er. vn-ger
„80 Prozent aller Angelegenheiten sollen im Rathaus schnell und unbürokratisch erledigt werden.“