Von Ludesch in die weite Welt

Robert Winkler ist als Hubschrauberpilot in Äquatorialguinea im Einsatz.
Ludesch Robert Winklers beruflicher Weg begann ursprünglich ganz unscheinbar in einer Autowerkstatt als Kfz-Mechaniker. Die Hubschrauber der Firma Wucher, die fast täglich über sein Elternhaus in Ludesch flogen, faszinierten den jungen Mann so sehr, dass ihn sein Weg 1992 nach Amerika führte, wo er die Hubschrauberausbildung absolvierte. Sein Glück in weiterer Folge war, dass Wucher Piloten suchte und so flog er von 1998 bis 2005 als Einsatzpilot in Ludesch, sammelte dabei wertvolle Erfahrung und perfektionierte gleichzeitig sein fliegerisches Können.
Einsatz im Sudan
In der Folge zog es den erfahrenen Hubschrauberpiloten in die weite Welt. Zunächst absolvierte der Ludescher Einsatzflüge für die schweizerische Hubschrauberfirma HELOG im Sudan. Hier führte er drei Jahre lang Transportflüge für die UNO und die Öl-Seismic (Ölsuche) durch. Was folgte, war ein weiterer großer Sprung um den Globus nach Zentralasien, genauer nach Tadschikistan und Kirgistan. Hier flog der Oberländer wieder für eine schweizerische Hubschrauberfirma, deren Helikopter von Prinz Aga Khan, Oberhaupt der Religionsgemeinschaft der Ismaeliten, für Versorgungsflüge im Rahmen seiner Fondation eingesetzt wurden. Drei Jahre dauerte dieser Einsatz, ehe es Winkler wieder nach Afrika zog. Seit 2011 bis heute fliegt er in der Republik Äquatorialguinea. Inzwischen ist er Angestellter der Regierung. Sein Aufgabenbereich umfasst die ganze Palette von Personen-, Rettungs- und Versorgungsflügen.
Von kleinen bis großen Helikoptern
Interessant dabei ist auch die Liste an Hubschraubern, die er bis jetzt pilotiert hat. Bei einer Schulung in Amerika standen ihm die Modelle Enstrom und Robinson zur Verfügung, dann bei Wucher Helicopter manövrierte er die legendäre „Lama“, bevor er größere Hubschrauber wie die SA 330 Puma (16 Personen oder 2,5 Tonnen Zuladung) steuerte. Derzeit fliegt er mit der Agusta Westland 139 (15 Personen oder 2,7 Tonnen Zuladung) ein italienisches Produkt. Ein Einsatz dauert normalerweise fünf Wochen, die darauffolgenden fünf Wochen verbringt Winkler dann wieder in der Heimat. Allerdings kommt es immer wieder zu Planänderungen, bedingt auch durch die Coronapandemie.
Traumberuf gefunden
Ob die Entscheidung, Pilot zu werden, aus heutiger Sicht die richtige war, kann Robert Winkler klar bejahen. „Es ist nach wie vor mein Traumberuf.“ Zurück nach Europa zieht es den erfahrenen Hubschrauberpiloten zumindest beruflich nicht. „Mir gefällt die Arbeit in Afrika. Wir werden hier geschätzt und an das Klima habe ich mich auch gewöhnt“, schwärmt Winkler. HAB
Robert WInkler
Geboren 16. Dezember 1972 in Ludesch
Beruf Mechaniker, dann Hubschrauberpilot
Wohnort Ludesch und Malabo (Hauptstadt der Republik Äquatorialguinea, Staat in Subsahara-Afrika)
Familie Lebensgemeinschaft mit Lucia, zwei Söhne (Gabriel, neun Jahre alt und Paul, zwölf Jahre alt)
Hobbys Haus und Garten
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