Rankweil Die Triftanlage an der Frutz als Lern- und Erfahrungsraum, in dem Wissen rund um Geschichte und Natur direkt vor Ort erlebbar wird. Die Pädagogische Hochschule Vorarlberg hat das ermöglicht: Für die vierten Volksschulklassen haben Studierende Unterrichtsmaterialien zur Geschichte der Flözerei in Rankweil entwickelt.
Jahrhundertelang wurden auf der Frutz Holzstämme von den unwegsamen Waldgebieten im Laternsertal ins Tal befördert. Die denkmalgeschützte Triftanlage in Rankweil ist als letzte in diesem Ausmaß erhaltene Anlage in Österreich ein bedeutendes Zeugnis dieser Industriegeschichte – ein einzigartiger Naturraum, der nun auch Schulklassen offensteht: Unter der Leitung von Stefan Jarau (PH Vorarlberg) wurden frei zugängliche Unterrichtspläne und -materialien für vierte Volksschulklassen erarbeitet. Damit können Schulen den Erlebnisweg mit 49 Stationen als Lehrpfad zur Wissensvermittlung rund um die Geschichte der Trift und der Flözerei sowie über die Natur an der Frutz nutzen.
Wissen mit allen Sinnen vermitteln
Spielerisch lernen die Kinder diese längst vergessene Arbeitswelt kennen. Forschungsaufträge, die für die Trift konzipiert wurden, lassen neugierige Kinderherzen höherschlagen. Welches Werkzeug wurde verwendet? Wie gefährlich war der Beruf als Flözer? Die unter www.trift.at frei verfügbaren Unterrichtsmaterialien verwandeln die Triftanlage in ein grünes Klassenzimmer, in dem Geschichte und Natur mit allen Sinnen erlebbar ist. Zusätzlich wird die Möglichkeit angeboten, eigene Führungen zu buchen.
„Die Bewusstseinsbildung über die Bedeutung der Trift als wichtiger Teil der Rankweiler Industriegeschichte ist uns ein großes Anliegen. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir im Rahmen eines Leader-Projekts die Anlage gemeinsam mit dem Verein ‚KulturGut Trift‘ sanieren konnten. Mit der Umsetzung des Erlebniswegs ist ein spannendes Freiluftmuseum der besonderen Art entstanden“, verdeutlicht Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall.