Ausgeklügeltes System für „Jesuheim neu“

Stufenplan für Modernisierung und Umbau – Betrieb während Bauzeit kaum beeinträchtigt.
Reuthe, Lochau Das traditionsreiche Jesuheim in Lochau wird – die VN-Heimat berichtete – modernisiert und teilweise neu gebaut. Die große Herausforderung dabei: Der Betrieb soll während der Bauzeit möglichst wenig beeinträchtigt werden und die Baukosten sollen sich dadurch nicht wesentlich erhöhen.
Modulbauweise als Lösung
Planer Hermann Kaufmann entwickelte ein ausgeklügeltes Konzept, mit dem alle Vorgaben eingehalten werden können. Eine ganz wesentliche Rolle spielt dabei die Zimmerei Kaufmann in Reuthe mit ihren flexibel einsetzbaren Zimmern in Modulbauweise.
Insgesamt 44 derartige Boxen erhalten derzeit den letzten Schliff und werden „verpackt“, ehe sie nach Ostern auf den Weg gebracht werden. „Wir haben diese Boxen in den vergangenen Wochen komplett ausgestattet“, erläutert Mathias Kaufmann bei einem Lokalaugenschein in der Halle in Reuthe, in der die Boxen teilweise dreistöckig gestapelt sind. „36 Boxen sind als Pflegezimmer eingerichtet – einschließlich barrierefreier Nasszelle.“
In der Decke ist zudem eine Kranschiene installiert. Für das Pflegepersonal bringt diese Einrichtung eine große Arbeitserleichterung. Acht weitere Boxen sind als Sondermodule (Küche, WC, Lager etc.) konzipiert.
Erster Schritt steht bevor
In der Karwoche werden die Boxen jetzt für den Transport vorbereitet. Die weitere Vorgangsweise erläutert DI Eugen Keler, Bauleiter vom Büro Hermann Kaufmann + Partner ZT GmbH, gegenüber der VN Heimat:
» Nach Ostern werden die Boxen nach Lochau transportiert und dort provisorisch auf dem Areal seeseitig des Jesuheims aufgestellt.
» Nach diesem ersten Bauschritt übersiedeln Heimbewohner aus dem Altbau in das neue Modulboxen-Gebäude, wo sie etwa zwei Jahre lang wohnen werden.
» Während dieser Zeit wird der frei gewordene Altbau teilweise abgerissen und erneuert.
» Die Boxen des Provisoriums werden dann in die neu errichtete Struktur des Pflegeheims eingegliedert. Das zweigeschossige Provisorium wird also am Schluss ein Teil des viergeschossigen Baukörpers.
» Nach der Fertigstellung der Umbaumaßnahmen übersiedeln die Bewohner in diesen Um- bzw. Neubau.
Bis zu 40 Handwerker . . .
. . . waren bei Bau und Ausstattung der Boxen gleichzeitig an der Arbeit. „Zu den rund 15 aus unserem Betrieb auch etwa zwei Dutzend von anderen Handwerksbetrieben – Installateure, Maler usw.“, erläutert Mathias Kaufmann. Damit ist gewährleistet, dass die Bauzeit des Projekts ganz erheblich reduziert werden kann. STP


