Was die Coronatests im Dezember kosteten

Hohe Ausgaben für Leistungen des Roten Kreuzes.
Bregenz Was kostet die Pandemie? Eine Frage ohne Antwort, schließlich stecken wir Mitten in der dritten Welle. Langsam wird aber zumindest sichtbar, was in der Vergangenheit ausgegeben wurde. Landeshauptmann Markus Wallner sprach kürzlich von 38 Millionen Euro unmittelbaren Kosten für Vorarlberg, die aus dem Bundesbudget zurücküberwiesen werden. Ein Teil betrifft die Arbeit des Roten Kreuzes, allen voran die Ausgaben für Coronatests. Allein im Dezember 2020 überwies das Land dem Rettungsdienst 740.000 Euro, wie eine Anfragebeantwortung von Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher an die FPÖ zeigt.
Anlass der Anfrage war die Diskussion um den privaten Testanbieter AMZ, der sich bei der Vergabe der Coronatests ungerecht behandelt fühlt. Schließlich gab es keine Ausschreibung. Der Fall liegt derzeit vor dem Landesverwaltungsgericht.
Anfang Dezember standen Massentests auf dem Programm. An einem Wochenende wurden in 80 Teststationen über 100.000 Vorarlberger auf das Coronavirus getestet. Samt Kosten für 1450, Epidemieärzte und Verwaltung kam eine stolze Summe von 940.000 Euro für einen Monat zusammen. Im gleichen Zeitraum führte das Rote Kreuz in Unternehmen private Tests durch. Diese Tests sorgten für Diskussionen, weil Gratistestkits des Bundes verwendet worden sein sollen. Jedenfalls erhielt das Rote Kreuz von den Firmen 300 Euro Pauschale plus 15 Euro pro getesteter Person, was Gesamteinnahmen von 200.000 Euro bedeuteten. Dieses Geld kam am Ende dem Landesbudget zu Gute: Bei der Verrechnung der Leistung zog das Land die Einnahmen ab. Die Landesregierung überwies dem Roten Kreuz also 740.000 Euro. „Das Rote Kreuz als humanitäre Nonprofit-Organisation mit sozialem und gemeinnützigem Zweck hat keinerlei Gewinnerzielungsabsicht“, schreibt Rüscher in der Anfragebeanwortung.
Auch andere Leistungen externer Dienstleister kaufte die Landesregierung zu. Im Vorjahr gab sie 78.530 Euro für Beraterhonorare aus, heuer sind es bereits 47.096 Euro. Für Tests durch private Labore nahm die Landesregierung 170.688 Euro in die Hand.