Am Bogensportplatz fliegen wieder die Pfeile

Vorarlberg / 06.04.2021 • 16:51 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Felix Hechenberger hat das Ziel genau im Visier.<span class="copyright">BVS (4)</span>
Felix Hechenberger hat das Ziel genau im Visier.BVS (4)

Bogensportclub Lustenau macht sich bereit für die Saison.

Lustenau Sie nehmen Haltung ein, spannen den Bogen, legen den Pfeil auf und ziehen kräftig durch. Blitzschnell schwirrt der Pfeil durch die Luft. Er ist kaum wahrnehmbar. Lediglich ein dumpfer Schlag verrät, dass das Ziel getroffen wurde. In der weit entfernten Zielscheibe befinden sich zentral platziert etliche Bogenpfeile.

Günter Hämmerle (55) ist einer der Bogenschützen von Lustenau, der die warmen Sonnenstrahlen nutzt, um die ersten Pfeile in der Saison zu schießen. Als Obmann des Bogensportclubs Lustenau ist er gerne vor Ort und sieht nach dem Rechten. „In der Osterwoche machen wir unseren Sportplatz wieder fit. Wir tauschen die Zielscheiben aus, damit wir wieder trainieren können“, sagt Hämmerle. Für ihn gebe es nichts Schöneres, als am Platz zu sein und Pfeile zu schießen. „Das ist sehr entspannend. Hier kann ich vom Alltag abschalten, für mich sein und dennoch den Kontakt zu Gleichgesinnten haben.“ Nicht wenige zählen das Bogenschießen zu den ästhetischsten Sportarten überhaupt.

Verschiedene Ziele

Auf dem Trainingsplatz tummeln sich Braunbären, Wiesel, Luchse, Raben und andere Tiere aus dem Wald. Sie sind aus Kunststoff und wirken durch ihr naturgetreues Aussehen äußerst authentisch. „Ich habe schon mal den Bären, den Hasen und den Luchs getroffen“, erklärt Fabian Hechenberger (8) stolz. Das Wiesel sei etwas schwieriger zu treffen, da dies kleiner sei. Fabian zählt zu den jüngsten Bogenschützen im Club. Er hat durch seinen Bruder Felix die Freude zum Bogenschießen entdeckt. „Ich bin hier vorbeigeradelt und wollte unbedingt auch einmal mit dem Bogen schießen“, sagt Felix Hechenberger (11). Seit nun drei Jahren ist er regelmäßig auf dem Platz und hat sogar schon viermal die Schülermeisterschaften im Bogenschießen gewonnen. Seine Begeisterung zum Bogensport hat er an seine Eltern weitergegeben, die nun auch regelmäßig trainieren.

Das Bogenschießen ist ein Sport, bei dem ein Höchstmaß an Konzentration und Kraft gefordert wird. „Es braucht eine gewisse Ruhe, sonst funktioniert es nicht und der Pfeil fliegt am Ziel vorbei“, sagt Vizeobmann Karl Schmid (63). Seit seiner Pensionierung hat er sich ganz dem Bogenschießen gewidmet und geht in seinem neuen Hobby auf. „Wir sind gut 30 aktive Mitglieder. Jeder der Bogenschießen möchte, kann bei uns vorbeikommen“, erklärt Schmid. In „normalen“ Zeiten ohne Corona würden die Kinder mittwochs und donnerstags trainieren, die Erwachsenen dienstags und freitags am Abend. „Rund zehn Kinder kommen regelmäßig zum Platz und feilen mit den Trainern oder den Eltern an ihrer Technik“, so Obmann Hämmerle. Erst mit 14 Jahren dürfen die Kinder allein trainieren. Eine Art Platzreifeprüfung bescheinigt das sichere Umgehen mit Pfeil und Bogen. Denn auch für Lustenaus Robin Hoods wird Sicherheit großgeschrieben. Und so hört man auf dem Platz: „Bogen weg“, und erst dann werden alle Pfeile aus den Zielscheiben und Kunststofftieren entfernt. bvs

„Ich habe schon ein paar Kunststofftiere getroffen. Nur das Wiesel ist noch etwas schwierig.“

Felix Hechenberger hat das Ziel genau im Visier.<span class="copyright">BVS (4)</span>
Felix Hechenberger hat das Ziel genau im Visier.BVS (4)
Karl Schmid, Günter Hämmerle und Fabian Hechenberger (v.l.n.r.) vom Bogensportclub haben ihre Bogen und Pfeile parat.
Karl Schmid, Günter Hämmerle und Fabian Hechenberger (v.l.n.r.) vom Bogensportclub haben ihre Bogen und Pfeile parat.
Kunststofftiere als Ziele.
Kunststofftiere als Ziele.
Verschiedene Bogenarten.
Verschiedene Bogenarten.