Schlüsselübergabe in Gauenstein

Nach rund 180 Jahren endete die Ära der Kapuziner in Schruns.
Schruns „Bruder Engelbert hat auf Gauenstein in den vergangenen 35 Jahren Türen geöffnet. Bei ihm waren alle Menschen willkommen, und er hat zudem ein wunderbares Team aufgebaut. Wir werden bemüht sein, dass dieses Team die Wortgottesdienste im Kloster Gauenstein weiterführen kann“, sagte Pfarrmoderator Hans Tinkhauser am Gründonnerstag bei der symbolischen Schlüsselübergabe im Schrunser Kloster. Nach fast 180 Jahren haben die Kapuziner das Montafon nun verlassen. Ein zutiefst bewegender, tränenreicher Abschied.
Doppelte Schlüsselübergabe
Mit dem Weggang des Ordens fiel das Kloster mit seinen Besitzungen an die Frühmesspfründe Schruns. So hat es das Stifterehepaar Tschohl einst verfügt. Am Donnerstagvormittag übergab Bruder Engelbert Bacher die Schlüssel von Kirche, Haus und Garten an Pfarrmoderator Tinkhauser, der diese – ebenfalls symbolisch – an die drei Schrunser Pfarrkirchenräte Werner Ganahl (PKR-Vorsitzender), Roland Düngler und Erika Scheibenstock weiterreichte. Diese sind für die Besitzungen der Pfarre Schruns zuständig. Den Kirchenschlüssel legte der Leiter des Pfarrverbandes für das mittlere Montafon ganz bewusst in die Hände von Frau Scheibenstock: „Wir leben in neuen Zeiten und befinden uns im Aufbruch. Auch die Frau trägt Verantwortung für die Kirche.“
„Durch Eure Unterstützung war es möglich, das Klösterchen für viele einladend zu öffnen.“
Engelbert Bacher, Kapuziner-Bruder
Bruder Engelbert dankt auch auf diesem Weg allen Personen im Montafon mit einem herzlichen „Vergelt´s Gott“: „Seit dem Jahr 1843 haben wir Kapuziner hier auf dem Gaues die liebevolle Unterstützung der Bevölkerung erfahren. Durch Eure tätige Hilfe, Spendenfreudigkeit und Freundschaft war es möglich, dieses Klösterchen für viele einladend zu öffnen.“ Vor 22 Jahren, als einziger Kapuziner auf Gauenstein, hätten ihn engagierte Frauen und Männer ermutigt, das Kloster weiterhin offen zu halten. Dem Montafon verbunden bleibt der Kapuziner als Seelsorger im Krankenhaus Maria Rast. Darüber hinaus stehe er gerne als pastoralpsychologischer Lebens- und Sozialberater zur Verfügung, „besonders für Männerfragen und die Regenbogenpastoral“. Auf Wunsch werde er Segnungsfeiern u. a. von Paaren und Kindern vornehmen und sich Zeit für Hausbesuche nehmen.
„Mein Weg führt mich jetzt in die Fidelis- und Montfortstadt Feldkirch.“ Er wolle der Einladung Gottes folgen und sich fragen, „wofür Gott uns Kapuziner einlädt“.
Rückkehr der Klara-Schwestern
Wie schon in früherer Zeit wird das Kloster Gauenstein wieder zur Heimat für Schwestern der Heiligen Klara. „Bereits von 1983 bis 1995 wirkten sie dort gemeinsam mit den Kapuzinern“, berichtete die Diözese Feldkirch bereits im Vorjahr. Die Klaraschwestern werden die gemeinsame Geschichte des Klosters im franziskanischen Geist weiterschreiben, worüber sich der Feldkircher Diözesanbischof Benno Elbs und die beiden Orden gleichermaßen freuen. Eine würdige Verabschiedung der Kapuziner in großem Rahmen wird es noch geben. SCO
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