Die notwendige Durchimpfung ist derzeit nicht in Reichweite

Impfkoordinator: 200.000 Vorarlberger müssten sich noch impfen lassen.
Schwarzach „100 Tage sind zu lang.“ So kommentiert Impfkoordinator Robert Spiegel das Versprechen von Bundeskanzler Sebastian Kurz, bis Mitte Juli allen Österreicher eine Impfung angeboten zu haben. „Meiner Meinung nach sollte das in den kommenden zwei Monaten passieren“, erklärt Spiegel als Studiogast bei „Vorarlberg Live“. Die britische Virusvariante erhöhe den Druck. „Wir stehen am Beginn einer dritten Welle.“ Schon mit dem ersten Stich könnten die schwersten Fälle verhindert werden.
Knapp 158.000 Vormerkungen
Derzeit haben rund 68.000 der knapp 158.000 impfwilligen Vorarlberger zumindest ihre erste Dosis erhalten, 30.000 weisen schon zwei Stiche vor. Impfberechtigt wären über 332.000. Im April rechnet das Land mit rund 15.000 Impfdosen pro Woche. Das ist laut Spiegel zu wenig. Um die Pandemie in den Griff zu bekommen, müsse 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sein. Aus heutiger Sicht fehlen also rund 200.000 Vorarlberger in der Impfstatistik.
Nicht nur der fehlende Impfstoff ist ein Problem, sondern auch die Impfskepsis. Spiegel appelliert: „Bitte meldet euch zur Impfung an.“ Es gebe derzeit keinen anderen Weg aus der Pandemie: „Wir sitzen alle im gleichen Boot.“
Dem Impfkoordinator ist bewusst, dass sich viele vor dem AstraZeneca-Impfstoff fürchten. „Wir wissen aber, dass der Nutzen das Risiko deutlich überwiegt.“ Die Wahrscheinlichkeit eine Sinusvenenthromobose zu erleiden sei geimpft und nicht geimpft in etwa gleich hoch. Es handle sich um einen Fall pro einer Million Impfungen. „Man weiß jetzt auch, wie man solche Thrombosen behandelt.“ Wichtig sei, bei entsprechenden Symptomen zum Arzt zu gehen.
Klassische Impfreaktionen von Fieber bis Schüttelfrost treten laut Spiegel bei bis zu 20 Prozent der Geimpften auf. Hier könne ein Mittel wie Paracetamol Abhilfe leisten.
Vorbereitung ist alles
Lobende Worte findet er für die Logistik im Land: „Die Impfzentren fahren mit einer Frequenz von 100 Impfungen pro 15 Minuten.“ Kämen alle gut vorbereitet, seien bis zu 130 Impfungen möglich. Spiegel bittet alle, mit ausgefülltem Formular, QR-Code und E-Card zu kommen. „Dann ist das Impfen eine schnelle Geschichte.“ Nun braucht es nur noch genügend Impfstoff. VN-ebi