Vorarlberg irrte sich bei PCR-Tests

Ende März korrigierte Vorarlberg die Zahl der PCR-Tests.
Bregenz Bis zum 26. März wurden in Vorarlberg 472.023 PCR-Tests und 865.407 Antigen-Tests durchgeführt. So zumindest die Meldung ins Epidemiologische Meldesystem (EMS) des Gesundheitsministeriums, abrufbar auf der Open Data Webseite der Republik Österreich (data.gv.at). Diese wird jeden Morgen durchgeführt und seit 1. März entsprechend gesammelt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Am 27. März waren es dann plötzlich nur noch 195.074 PCR-Testungen, 1.001.845 Antigen-Tests. 276.949 PCR-Tests „verschwanden“ scheinbar über Nacht, der Anstieg an Antigentests fällt jedoch weit kleiner aus – vor allem wenn man bedenkt dass am 26. März, einem Freitag, noch Testungen durchgeführt worden sein dürften.
Geändertes Meldesystem
Die Korrektur wurde dadurch notwendig, dass man ursprünglich ein anderes Meldesystem anwandte, erklärt die Landesregierung auf VN-Anfrage. So vermeldete Vorarlberg bis dahin bestätigte Infektionen und Verdachtsfälle. Daher habe man bei den PCR-Tests auch durch Ärzte kontrollierte Antigen-Tests aus den Arztordinationen hinzugezählt, da diese auch als durch einen Arzt bestätigt anzusehen waren. Mit Ende März stellte Vorarlberg dann gänzlich auf das System der AGES um und unterscheidet rein nach PCR- und Antigen-Tests, unabhängig ob in Teststraßen oder Arztordinationen durchgeführt. Dies habe zu der Veränderungen in der Morgenmeldung geführt.
Auffallend ist jedoch, dass Vorarlberg im März das einzige Bundesland war, das im EMS die Meldung nach unten korrigierte. Ein Vergleich mit dem Landesdashboard zeigt, dass die dort vermeldeten Testungen bereits Mitte Dezember die Schranke von 195.000 durchgeführten Testungen überschritt, die „falsche“ Zählweise dürfte damit bereits im Herbst aufgekommen sein. Das Dashboard hat sich in den letzten Wochen ebenfalls verändert: Seit dem 18. März wurden alle Testungen gezählt, mit täglichen Anstiegen von mehreren Tausend statt wie bisher einigen Hundert pro Tag. Seit dem 2. April sind PCR- und Antigen-Tests getrennt aufgeführt.
Auf die Entscheidung für und Bewertung der Modellregion habe dieses Missverhältnis im EMS jedoch keinen Einfluss. Hier seien rein die Anzahl der tatsächlich positiv getesteten Personen, die Impfstatistik wie auch die Zahl der hospitalisierten Personen von Bedeutung, versichert das Land Vorarlberg. VN-rau