Zoff um Großbau geht munter weiter

Tauziehen um Lecher Zentrumsprojekt. Am Montag dürfte turbulente Gemeindesitzung bevorstehen.
Lech Während mitten in Lech bei der Baustelle zum neuen Gemeindezentrum bereits wieder rege Betriebsamkeit herrscht und Kräne aufgestellt werden, wird hinter den Mauern von Hotels und in der Gemeinde noch heftig debattiert. Im Fokus steht dabei nach die vor die Redimensionierung des Großprojektes, dessen Baukosten mit 40 Millionen Euro beziffert werden. Die Verkleinerung steht vor allem deshalb im Raum, weil die Hotels coronabedingt ihre Türen geschlossen haben und es zu massiven Einbrüchen bei den Steuereinnahmen der Gemeinde kommt. Es gibt jedoch auch Kritiker, denen das von der früheren Gemeindevertretung beinahe einstimmig beschlossene Vorhaben zu groß dimensioniert ist. Vor allem unter den neu in die Gemeinde gewählten Mandataren sitzen Zweifler.
Sollen die Lecher befragt werden?
Bei der letzten Gemeindesitzung wurde ein eigener Ausschuss zum Gemeindezentrum ins Leben gerufen. Er soll in Gesprächen mit Generalplaner Christian Matt alle Möglichkeiten für eine Redimensionierung von Kubatur und Kosten prüfen. Obmann des Ausschusses ist Clemens Walch von der Liste Unser Dorf, die mit Stefan Jochum auch den neuen Bürgermeister stellt. „Die Verkleinerung wird nicht vom Tisch kommen“, betont Walch nach Sitzungen mit dem Planer. Von einer durch Brigitte Finner, die als einzige Vertreterin ihrer Liste Zukunft wagen im Gemeindeparlament sitzt, ins Spiel gebrachten Volksbefragung hält Gemeindechef Jochum zum jetzigen Zeitpunkt hörbar wenig. „Die Bauarbeiten sind angelaufen, wir müssten die Arbeiten stoppen und über was sollen die Bürger abstimmen?“
So sieht dies auch Hotelier Gerhard Lucian von der Liste Lech, der für die Gemeinde als Projektleiter für den Bau tätig ist. Kommenden Montag würden bei der Sitzung der Gemeinde im Sportpark zwei Varianten zur Sprache kommen. Einerseits ein bis zu drei Meter niedriger Bau der zwei Gebäude und andererseits würden auch Szenarien besprochen, was passieren würde, wenn gleich ein ganzes Stockwerk weniger gebaut wird. Lucian warnt davor: „Ein Baustopp, neue Behördenverfahren und Mehrkosten von bis zu vier Millionen Euro wären die Folge.“ VN-TW
„Der Zentrumsbau ist eines der transparentesten Projekte, die je in Lech initiiert wurden.“
