Darum suchen Gemeinden nach Testpersonal

Bundesheer reduziert Soldaten im Testeinsatz, die Kommunen springen ein.
Schwarzach 15 Euro pro Stunde, ein freies Dienstverhältnis mit der Stadt Hohenems. Anforderungen: Tagesfreizeit, Computerkenntnisse und Freude am Umgang mit Menschen. Arbeitszeit: irgendwann zwischen Montag bis Samstag, jeweils von 7 bis 11 und 12 bis 16 Uhr. Arbeitsort: Corona-Teststation, Löwensaal. So wirbt der Hohenemser Bürgermeister Dieter Egger um Helfer, denn das Bundesheer schraubt zurück, wie Heeres-Sprecher Michael Kerschat bestätigt.
30.000 Tests pro Woche
Laut Coronadashboard des Landes wurden in Vorarlberg bisher 1,5 Millionen Coronatests durchgeführt. Speziell in den vergangenen Wochen schnellte die Zahl nach oben. Bis zu 150.000 Tests pro Woche sind derzeit angesetzt. Getestet wird in den Teststraßen des Roten Kreuzes, in Apotheken, in Unternehmen und in Gemeindeteststraßen, die auch vom Bundesheer unterstützt werden. 50 Soldaten waren bisher dafür im Einsatz. Sie führen die Tests nicht selbst durch, sondern überwachen Selbsttests. 30.000 Stück pro Wochen sind es laut Heeresangaben.
Seit April ist es schwieriger geworden, die Teststraßen zu besetzen, berichtet Kerschat. “Der Haupteinrückungstermin ist der Oktober. Diese Leute rüsten am 31. März ab. Seit der Karwoche haben wir reduzieren müssen.” Gerade da sei aber der Zulauf groß gewesen, der bis jetzt anhält. “Jetzt sind noch 45 Mann im Einsatz und wir möchten das noch ein bisschen weiter reduzieren. Auch, um bei Bedarf wieder hochfahren zu können.” Deshalb hat das Bundesheer die Gemeinden gebeten, dass sie Leute zur Verfügung stellen. “Es gibt Tätigkeiten, die können andere auch machen. Zum Beispiel die Anmeldung durchführen und den QR-Code einscannen”, erläutert der Heeressprecher. “Die Aufsicht der Selbsttests machen weiterhin wir.”
6+3-System
Die fehlenden Grundwehrdiener werden auch kompensiert. Ein neues System ermöglicht, dass einige Soldaten bleiben. Grundwehrdiener können ihren Dienst um drei Monate verlängern, was einige getan haben, fährt Kerschat fort. “Das sechs-plus-drei-Modell ist ganz neu. Die Soldaten, die das gemacht haben, sind weiter im Einsatz. Außerdem greifen wir auf Kaderpersonal und Zivilbedienstete aus der Ergänzungsabteilung zurück. Die Soldaten sind in sechs Stationen aktiv: In Lauerach, Hohenems, Götzis, Ludesch, Frastanz und auf der MS Vorarlberg in Bregenz. Auf dem Schiff in Bregenz sind die Soldaten heute, Samstag, zum letzten Mal im Einsatz. Es wird wieder für den Normaleinsatz benötigt. Ein Zelt am alten Rathausplatz im Pircher-Areal dient ab Montag als neue Teststation.