Bregenzerwald ist nicht Leiblachtal: weniger Verkehr, mehr positive Tests

Mehr positive Antigentests als im Leiblachtal.
Schwarzenberg Wer am Mittwochmorgen am Bregenzerwälder Portal des Achraintunnels war, sah vor allem eines: den fehlenden Stau. In zwei Kontrollspuren warteten jeweils drei bis vier Polizisten, Soldaten und Vertreter der Bezirkshauptmannschaft. Immer wieder kamen schwallweise die Fahrzeuge, die ins Rheintal wollten. Selten, dass ein Auto- oder Fahrradfahrer einen Moment warten musste, noch seltener, dass er unvorbereitet zur Kontrolle kam. An den anderen Kontrollstellen war das Bild ähnlich, kurze Wartezeiten und wenig Rückstau selbst im Berufsverkehr überraschten auch die Behörden.





„Die Leute sind gut vorbereitet, viele haben den Bescheid mit dem QR-Code ausgedruckt dabei.“ Insgesamt 30 Polizisten stehen an den vier Kontrollpunkten rund um den Bregenzerwald, inklusive Buch und Langen bei Bregenz. Bei Langen und Alberschwende sind es Beamte aus dem Bezirk Bregenz, am Bödele aus Dornbirn und am Faschinajoch aus dem Bezirk Bludenz. Hinzu kommen 14 Soldaten der Militärmusik und je ein Vertreter der Bezirkshauptmannschaften. „Die Soldaten der Militärmusik waren bereits im Leiblachtal im Einsatz und bringen somit Erfahrung mit“, erklärt Bundesheersprecher Michael Kerschat. Viele Pendler dürften auch bewusst früher gestartet sein, vermutet Rainer Honsig-Erlenburg eine Lernkurve nach dem ersten Tag der Kontrollen im Leiblachtal nicht nur bei den Behörden. “Wir sind mit der Abwicklung sehr zufrieden”, freut sich Landesrat Christian Gantner (ÖVP) über den ersten Tag. Neben der guten Vorbereitung der Bewohner und Behörden habe auch geholfen, dass der öffentliche Verkehr separat über das Knie bei Dornbirn abgewickelt wird.
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Mehr PCR-Testungen
Bereits am Dienstag wurden die Testkapazitäten im Bregenzerwald aufgestockt, das Rote Kreuz schuf mit nur einem Tag Vorbereitungszeit ein neues Testzentrum in Schwarzenberg. “Das Angebot wird gut angenommen”, betont Janine Gozzi vom Roten Kreuz. Ähnlich ist die Situation in der nun ganztägig geöffneten gemeindeeigenen Teststation von Andelsbuch. Vor allem in den Morgenstunden wie auch ab dem Nachmittag sei der Andrang stark, erklärt Margit Kolb von der Gemeinde Andelsbuch. Auffällig sei die Veränderung im Publikum. “Vorher kamen eher immer dieselben, die auf Nummer sicher gehen wollten”, erklärt sie. Nun kommen jene hinzu, die aus der beruflichen Notwendigkeit testen müssen. Doch es gibt noch eine zweite Auffälligkeit: “Es ist schon so, dass wir bereits weit mehr PCR-Tests durchführen, als wir es im Vergleichszeitraum in Hörbranz mussten”, bestätigt Gozzi.
Testungen im Bregenzerwald am Dienstag
17 Teststationen werden von den Gemeinden und dem Land betrieben.
3624 Personen ließen sich am Dienstag in den Testzentren der Gemeinden und des Landes testen. Das ist auf dem Niveau des Leiblachtals, im Wald leben aber doppelt so viele Menschen. Für den Mittwoch gibt es noch keine Zahlen, da die Teststationen bis in die Nacht hinein geöffnet haben.
Rund 3000 weitere Testungen wurden für Dienstag aus den Apotheken gemeldet – eine Möglichkeit, die es damals im Leiblachtal noch nicht gab.
14 Personen wurden am Dienstag positiv getestet. Dies sei gemessen an der Einwohnerzahl auffallend viel.
Am Abend lagen noch keine verlässlichen Zahlen für den Mittwoch vor, jedoch für den Dienstag als den Tag vor den Kontrollen. Bei rund 6300 Testungen schlugen 14 Antigentests an, erklärt Gantner. “Das ist für den Bregenzerwald eine hohe Zahl”, bestätigt er. Nun muss sich in den nächsten Tagen zeigen, ob das zu einem Trend wird oder nur ein Zufall war.