Bregenzerwald: Steigende Zahlen und Unmut

Im Bregenzerwald lebt nicht einmal jeder zehnte Vorarlberger, aber jeder sechste akut Infizierte.
Bregenz Zwischen Dienstagmorgen und Donnerstagnachmittag, Stand 15:30 Uhr, wurden laut dem Land Vorarlberg in der Region Bregenzerwald knapp 7800 Antigentests durchgeführt. Weitere 2140 hatten am Donnerstagabend einen Termin in einer der 17 Teststationen des Landes und der Gemeinden. Die Bilanz: 29 davon lieferten ein positives Ergebnis. Davon wurden 14 am Dienstag festgestellt, die VN berichteten. Während diese noch teilweise auf die Bestätigung durch die PCR-Tests warten, zählt der Bregenzerwald 258 akut Infizierte, davon sind 51 unter 18 Jahre alt.

Die größte Anzahl an positiv getesteten Personen verzeichnet der Mittelwald. Am schwersten betroffen ist Egg mit knapp unter 40 bekannten Infizierten, gefolgt von Andelsbuch, Schwarzenberg, Lingenau und Alberschwende. Insgesamt leben etwas über 32.400 Personen im Bregenzerwald. Feldkirch, mit 34.200 Einwohnern, hat derzeit im Vergleich 140 akute Infektionen.
Im Verhältnis zu den durchgeführten Testungen waren 0,37 Prozent positiv. Die Positivitätsrate sei noch nicht dramatisch, sagt Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher: „Nachdem die Erkrankungsfälle verteilt auf mehrere Gemeinden aufgetreten sind und viele Kontakte stattgefunden haben, war mit einer weiteren Zunahme der Fallzahlen zu rechnen. Viele der neuen Erkrankungsfälle waren bereits als Kontaktpersonen bekannt und abgesondert. Die Situation muss aufmerksam beobachtet werden.“

Dorens Bürgermeister Guido Flatz muss als Obmann der Regio Bregenzerwald die getroffenen Maßnahmen verteidigen. “Keiner von uns schreit juhu”, ist Flatz klar. Er bekommt vor allem aus dem Vorderwald verständnislose Rückmeldungen, warum man ebenfalls unter die Beschränkungen falle. “Bei uns hier gehen die Infektionszahlen aber auch hoch”, betont Flatz. Er betont die Vorteile: Viele, die man sonst kaum erreiche, gehen nun in die Testzentren. Die Sensibilität gegenüber dem Virus wird wieder gestärkt. Und der Verkehr aufs Land hinaus funktioniert. Populär wären die Kontrollen zwar nicht, das Gros nehme sie aber gelassen hin.
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