Die lange Geschichte der Pfarre Satteins

Die Pfarrkirche wurde von 1822 bis 1824 erbaut – ihre Historie geht aber einige hundert Jahre zurück.
Satteins Erstmals genannt im Jahre 850, wurde die Kirche in Satteins 1426 zur Pfarrkirche erhoben. Um 1477 erfolgte der Neubau des Gotteshauses und im Jahre 1710 eine bauliche Erweiterung. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts stand die Pfarre Satteins allerdings erneut vor der Aufgabe, eine neue Kirche zu errichten. Dank der Opferbereitschaft der Bevölkerung konnte der Neubau dann auch im Jahr 1824 im Stil des Klassizismus fertiggestellt werden.
Bereits zu dieser Zeit wurde der mächtige Fassadenturm, der Besucher schon von der Ferne aus begrüßt, zu einem markanten Wahrzeichen der Pfarrkirche, welche dem heiligen Georg geweiht ist. Ein weiteres besonderes Juwel der Pfarrkirche ist das Hochaltarbild. Es zeigt in der Höhe die Heilige Dreifaltigkeit, in der Mitte den heiligen Martin im Bischofsornat und neben ihm die Kriegergestalt des Kirchenpatrons Georg im roten Soldatenmantel. Im unteren Bereich gießt ein Engel aus seinem Füllhorn Segen über Kirche und Pfarrgemeinde aus. Das Gemälde stammt vom Innsbrucker Maler Josef Arnold dem Älteren. Die Wandgemälde im Kirchenschiff und die Deckengemälde im Stil der Nazarener wurden 1884 vom Bludenzer Maler Jakob Jehly geschaffen und als ältestes Ausstattungsstück ist das spätgotische Sakramentshäuschen aus der Vorgängerkirche, signiert mit 1467, an der Evangelienwand im Chorraum erhalten.

Um 1960 wurde bei einer Renovierung der Altarraum neu ausgemalt. Der angesehene Maler Martin Häusle aus Satteins wählte dabei Bilder von der Geburt Christi und Verkündigung an die Hirten. Anstelle des früheren großen Bildes der Heiligen Drei Könige auf der Epistelwand malte er das große Bild „Christus der Arbeiter“. In den Jahren 1980 bis 1981 wurde die Satteinser Pfarrkirche außen und in den Jahren 1984 bis 1986 innen ein weiteres Mal renoviert. Dabei wurde auch der Kircheninnenraum im Sinne der Liturgie nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil neu gestaltet und so wurden Volksaltar und Ambo auf einer neuen Stufenanlage im Bereich des Chorbogens zwischen Kirchenschiff und Altarraum neu angeordnet. Eine letzte Renovierung fand erst vor zwei Jahren statt – die Schindeldeckung des Kirchturms aus dem Jahre 1968 wurde erneuert.
Sage um die Sebastianskapelle
Neben der Pfarrkirche zum heiligen Georg steht in Satteins unter anderem auch die Sebastianskapelle. Direkt an der uralten und wichtigen Verbindung vom Walgau über den Schwarzen See nach Rankweil soll der Bau der Kapelle auf das Jahr 1349 zurückgehen, als auch in Satteins die Pest gewütet haben soll. Laut einer Sage fuhr damals der Totengräber mit einem roh gezimmerten Schubkarren durch das Dorf und sammelte die Leichen der Verstorbenen ein. Als die Krankheit erlosch, wurden zur Erinnerung an das furchtbare Sterben in das Chorgewölbe der Sebastianskapelle im Dorf die zwei Räder des Pestkarrens eingemauert. Dabei geht noch heute das Glockenseil durch deren Naben. An der Außenseite der Kirche ist ein großes Standbild des Helfers in der Pestnot, des heiligen Sebastian.
Bei der Langen Nacht der Kirchen dürfen sich die Besucher neben einer Führung durch die Pfarrkirche zum heiligen Georg auch auf eine Führung in der Sebastianskapelle freuen. MIMA
Programm in Satteins
Lange Nacht der Kirchen am 28. MAi
18 bis 18.45 Uhr Führung in der Sebastianskapelle
19 bis 19.45 Uhr Führung in der Pfarrkirche zum heiligen Georg
20.15 bis 21 Uhr Meine Seele singe! Musikalische Andacht
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.