Ohne zweiten Stich wird der grüne Pass rot

Vorarlberg / 11.05.2021 • 19:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Ohne zweiten Stich wird der grüne Pass rot
Der Kontrollpunkt am Bödele ist ab Mittwoch 0.00 Uhr Geschichte. VN/STEURER

Ausreisetestpflicht aus dem Bregenzerwald und dem Rheindelta ist Geschichte.

Bregenz Die für den Bregenzerwald und das Rheindelta wohl wichtigste Botschaft verkündete Landeshauptmann Markus Wallner gleich zu Beginn der Pressekonferenz nach der Regierungssitzung: Die Ausreisetestpflicht ist ab heute, Mittwoch, wieder Geschichte. Die Maßnahmen hätten Wirkung gezeigt. Der Bregenzerwald liegt bei einer 7-Tage-Inzidenz von 128, das Rheindelta bei knapp über 200. Das lasse eine Öffnung wieder zu. Wallner berichtete außerdem von einem insgesamt verlangsamten Infektionsgeschehen. Begrüßt wird die Covid-19-Öffnungsverordnung des Bundes. Nach einer so langen Zeit der Entbehrungen seien die Lockerungen speziell für Sport, Kultur, Hotellerie und die Unterhaltungsbranche gute Signale.

Selbsttests auch vor Ort

Nachdem künftig wieder Messen erlaubt sind, stehen auch Notversorgungszentrum, Impf- und Teststraße im Messequartier in Dornbirn zur Disposition. Das Notversorgungszentrum soll komplett eingelagert werden, um bei Bedarf rasch darauf zurückgreifen zu können. Die Test- und Impfstraßen sollen nach Möglichkeit im Messeareal verbleiben, in welchem Umfang, wird geprüft.

„Das Infektionsgeschehen hat sich glücklicherweise wieder deutlich verlangsamt.“

Markus Wallner, Landeshauptmann

Als besonderen Erfolg wertete der Landeshauptmann die Zulassung von registrierten Wohnzimmertests für die Gastronomie. Für die Modellregion gab es auf dieses Ansinnen noch eine Abfuhr aus dem Gesundheitsministerium. In Vorarlberg wurden bislang 20.000 Selbsttests unter Aufsicht durchgeführt. Ab dem 19. Mai werden Selbsttests auch bei körpernahen Dienstleistern möglich sein. Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher betonte jedoch, diese sollten nur im Notfall und dann mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen zur Anwendung kommen.

Wieder 20.000 eingeladen

Auch sie zog eine positive Bilanz über die Modellregion: „Der Vorarlberger Weg hat sich bewährt. Es ist uns gelungen, ihn durchzuziehen.“ Der Start erfolgte am 15. März bei einer 7-Tage-Inzidenz von 66. Bedingt durch die britische Mutation, die inzwischen beinahe 100 Prozent der Infektionen ausmacht, kletterte sie bis 26. April auf 237. Seitdem geht es wieder abwärts, was Rüscher der schnellen und konsequenten Bekämpfung schon kleiner Brandherde zuschreibt und dem Impftempo, das kräftig angezogen hat. Pro Tag werden 2000 bis 3000 Vormerkungen registriert.

Zu der am Mittwoch beginnenden Impfrunde sind 20.000 Personen eingeladen. Ziel ist es, mindestens 280.000 Bürger zu impfen. Das wäre einer Quote von 70 Prozent. Geimpfte sind nach dem ersten Stich drei Monate und nach dem zweiten maximal neun Monate von der Testpflicht befreit. „Der grüne Pass wird rot, wenn die Zweitimpfung nicht durchgeführt wird“, mahnte Rüscher. Genesene sollen indes nur einmal geimpft werden. Einen Appell richtete die Landesrätin an alle, die sich mit Urlaubsgedanken tragen: „Bitte planen Sie den Sommerurlaub um einen bereits vereinbarten Impftermin herum und nicht umgekehrt.“