Meilenstein für Hochwasserschutzprojekt

Vorarlberg / 21.05.2021 • 16:01 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Die naturnahe Gestaltung des Oberlochauerbachs im Bereich der Wohnanlage Seedomizil. Auch der neu adaptierte Fuß- und Radweg vom Ortszentrum an den See begeistert die zahlreichen Benutzer. <span class="copyright">bms/3</span>
Die naturnahe Gestaltung des Oberlochauerbachs im Bereich der Wohnanlage Seedomizil. Auch der neu adaptierte Fuß- und Radweg vom Ortszentrum an den See begeistert die zahlreichen Benutzer. bms/3

Ausbau Oberlochauerbach in Lochau abgeschlossen, nächster Abschnitt folgt 2022/23.

Lochau Mit den Bachöffnungen am Spehler bzw. im Mündungsbereich in den Bodensee wurden die Arbeiten im Rahmen des Projekts „Hochwasserschutzausbau Oberlochauerbach“ vorerst abgeschlossen. Der Durchlasses L 190 wird voraussichtlich im Jahr 2022/2023 erstellt.

Bestens gelungen ist der hochwassersichere Ausbau des kleinen Oberlochauerbachs vom Spehler durch das Ortszentrum bis hinunter an den See.

Jetzt fehlt nur noch der letzte Bauabschnitt mit dem Neubau des Bachdurchlasses im Bereich L 190. Und wie die Abteilung Straßenbau (VIIb) vom Amt der Vorarlberger Landesregierung dazu mitteilt, muss die Erneuerung dieses Durchlasses auf das Jahr 2022/2023 verschoben werden.

Ein Bach mit 1200 Metern Länge

Seine Quelle hat der Oberlochauerbach rund 200 Meter oberhalb des früheren landwirtschaftlichen Anwesens des Pflegeheims Jesuheim. Das Bächlein mit einer Gesamtlänge von nur rund 1,2 Kilometern fließt dann unter der Pfänderstraße durch, an der Rückseite des Pflegeheims Jesuheim vorbei Richtung Spehler.

Bachöffnung am Spehler

Hier wurde der Bach auf einer Länge von rund 150 Metern vom ehemaligen Einlaufbauwerk oberhalb des Anwesens Rupp bis zum neuen Einlaufbauwerk oberhalb des Alten Schulhüsles geöffnet.

Begleitet wird das neue, renaturierte Gerinne von einem vier Meter breiten Weg, der zum oberen Schotterauffangbecken bzw. zum bestehenden kleinen Fußweg zum Pflegeheim Jesuheim führt.

Unterirdisch durch den Ort

„Unsichtbar“ fließt das Wasser dann in einem neu ausgebauten „Kanalstrang“ am Alten Schulhüsle vorbei, unter der Landesstraße L 1 durch, weiter durch das Schulzentrum und vorbei an der Schulsportanlage und kommt erst am Beginn des neu adaptierten und neu beleuchteten Fuß- und Radwegs im Bereich der neuen Wohnanlage Seedomizil wieder „sichtbar“ für alle zutage. Das hier zudem neu gestaltete, offene und bepflanzte Gerinne begeistert, vielfach auch „ohne Wasser“, die zahlreichen Benutzer.

Neue Pflanzen und Bäume

Die Uferböschung wurde zur Magerwiese, das Gerinne selbst wurde mit lokalen Aufweitungen und Tümpeln ausgebaut, dazu kommen Hochstauden wie Mädesüß, Gilbweiderich und Baldrian bei den Buhnen im Sohlbereich.

Abschnittsweise sorgen Kiesrollierungen an der Bachböschung bzw. Baumstämme für Struktur und Sitzmöglichkeiten. Sträucher wie Holunder, Schneeball, Hasel oder Hartriegel sowie mittelgroße Bäume und Weidengewächse wie Traubenkirsche, Eberesche, Silberweide, Purpur- und Mandelweide säumen das Bachbett bis zu seiner Mündung in den See ein.

Durchlässe im Bereich L 190

Vor dem Fußgängerübergang an der L 190 geht es wieder hinein ins „kleine“ Rohr, durch den noch zu erstellenden Straßendurchlass
(L 190) sowie durch die bereits fertiggestellten, schachtförmigen Durchlässe im Bereich ÖBB-Bahntrasse und dem Bodensee-Radweg. Dann erscheint das Bächlein wieder. Auf seinen letzten, rund 74 Metern bis zu seiner Mündung in den Bodensee präsentiert es sich als naturnahes Gerinne inmitten der beliebten Liegewiese für die zahlreichen Badegäste im Sommer.

Aufwendige Bachverrohrung

Neben den naturnah gestalteten Bachöffnungen am Spehler, im Bereich der Wohnanlage Seedomizil und dem Mündungsbereich in den Bodensee wurde im Besonderen der unterirdische Ausbau im Bereich des Lochauer Schulzentrums zur besonderen Herausforderung.

Vom neuen Einlaufbauwerk am Spehler wurde der Bach zwischen dem Vereinshaus Alte Schule und dem Schulhüsle und weiter unter der L 1 durch das Schulzentrum bis zum Auslaufbauwerk hinter der Sporthalle neu verrohrt.

Die neue Bachverrohrung wurde auf einer Strecke von rund 110 Metern mittels einer Teilschnitt-Vortriebsmaschine eingebaut. Auf den restlichen 200 Metern wurde schließlich das Rohr mit einem Querschnitt von 1,2 Metern in offener Bauweise verlegt.

Über 2,5 Millionen Euro

Bauherr dieses mehrjährigen Hochwasserschutzprojekts am Oberlochauerbach mit einem Gesamtkostenaufwand von rund 2,5 Millionen Euro ist die Gemeinde Lochau in Zusammenarbeit mit der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Vorarlberg.

Die Baumeisterarbeiten für die Bachausbauten werden von der ARGE Rhomberg Bau aus Bregenz und Oberhauser+Schedler Bau aus Andelsbuch ausgeführt. bms

Bereich Spehler bis zum Einlaufbauwerk.
Bereich Spehler bis zum Einlaufbauwerk.
Oberlochauerbach in naturnaher Bauweise.
Oberlochauerbach in naturnaher Bauweise.

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