Sanierungsarbeiten am Arkenhaus gehen ins Finale

Wohnungsvergabe bereits erfolgt, Einzug der Mieter voraussichtlich im September.
Zwischenwasser Der Bau des Arkenhauses in Zwischenwasser, ein Sanierungs- und gleichzeitig Neubauprojekt der Vorarlberger gemeinnützigen Wohnbau- und Siedlungsgesellschaft, besser bekannt als Vogewosi , startete nach einigen Verzögerungen und Umplanungen im Frühjahr des vergangenen Jahres.
„Schönstes Armenhaus“
Besser bekannt ist der Altbestand in der Gemeinde aber als das ehemalige Armenhaus. Als solches wurde der Bau bereits 1868 beschlossen und 1871 umgesetzt. Betreut von drei Schwestern des Klosters der Barmherzigen Schwestern in Innsbruck, lebten dort zu Beginn 19 Bewohner. Kinder sowie arme und alte Menschen, die nicht mehr in der Lage waren, sich selbst zu versorgen. Davon berichtet der Pädagoge und Archivar Gerhard Breuss in seinen Forschungen über das Armenhaus. Wird heutzutage versucht, den Umzug betagter Mitbürger in eine Pflegeeinrichtung möglichst behutsam und sachte vonstatten gehen zu lassen, und sogar Ansprüche wie der Pflegeregress gegenüber Angehörigen fallen gelassen wurde, bedeutete der Bezug eines Armenhauses zu der damaligen Zeit eine unwiderrufliche Zäsur im Leben eines Bewohners, wie Breuss weiter berichtet. Im Regelfall wurde ein sogenannter „Einpfründungsvertrag“ erstellt. Der Bewohner, damals noch als Pfründner bezeichnet, oder aber der Kurator einer entmündigten Person, überließ sein ganzes Hab und Gut, Vermögen inklusive Grundbesitz dem Armenhaus, verbunden mit der Zusicherung, bis zum Lebensende mit Speis, Trank, Kleidung, Unterkunft und ärztlicher Hilfe versorgt zu werden. Soweit es der Gesundheitszustand jedes Einzelnen zuließ, war er verpflichtet, seine Arbeitskraft im landwirtschaftlichen Betrieb des Armenhauses zu verrichten.
Wenn zu Beginn auch noch Öfen und weitere Einrichtungen gefehlt haben, so ist ein Bericht einer Klosterschwester aus dem Jahr 1907 überliefert, in dem sie erzählt, dass sie in einem der schönsten und am besten eingerichteten Armenhäuser des Landes ihren Dienst versieht. War in den Jahren zu Beginn des 20. Jahrhunderts sogar eine Mädchenschule im Armenhaus untergebracht, beendeten die Klosterschwestern ihren Altenpflegedienst kriegsbedingt im Jahr 1942. Danach wurde der Betrieb von der Gemeinde aufrecht gehalten, das Gebäude verfiel in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten aber deutlich und stand lange Jahre leer.

Familien aus der Gemeinde
Der Umstand des Leerstands wird nun aber in diesem Herbst beendet. Insgesamt errichtet die Vogewosi zwölf Wohnungen im Altbestand bzw. dem angrenzenden Neubau. Neun Wohnungen verfügen über drei Zimmer, drei über vier Zimmer. Die Wohnungsvergaben nach dem Schlüssel des Landes sind vor Kurzem erfolgt; ein Großteil der Wohnungen konnte an Familien aus der Gemeinde vergeben werden. Der Einzug und die Übergabe der Wohnungen werden voraussichtlich im September, noch vor Beginn des neuen Schuljahrs, über die Bühne gehen. CEG
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.