100.000 Euro für hiesige Kunstwerke

Kunstankäufe des Landes werden erstmals in Bludenz präsentiert.
Bludenz Wie schon 2019 zeichneten die Kunsthistorikerin Herta Pümpel und der Sammler und Ausstellungsmacher Erhard Witzel auch 2020 für die Kunstankäufe des Landes Vorarlberg verantwortlich. Mit 100.000 Euro blieb das Ankaufsbudget im Pandemiejahr unverändert. Um Verdienstausfälle unter den Kunstschaffenden abzufedern, bediente sich das Land anderer Instrumente wie etwa der unkomplizierten Ausschüttung von Atelierförderungen.
Präsentation in Bludenz
Die Ankaufspräsentation erfolgt bereits zum fünften Mal in Bludenz. Diesmal allerdings erfolgt sie an zwei Orten, da die Räumlichkeit der Galerie allerArt für sich allein zu klein gewesen wäre. Daher habe man die unweit der Remise befindliche Kellergalerie kukuphi (Kunst, Kultur, Philosophie) in der Werdenbergerstraße dazugenommen. In diesem Zusammenhang betonen die beiden Ankaufsverantwortlichen, dass es ihnen ein großes Anliegen gewesen sei, sämtliche erworbenen Werke zu zeigen. Denn eine Auswahl zu treffen, wäre eine weitere Jurierung gewesen, nachdem einem Ankauf eines Werks per se schon eine Bewertung vorausgehe.

Werke von 27 Künstlern
Insgesamt erwarben die beiden kuratorischen Ankaufenden für die Sammlung des Landes Werke und Werkserien von 27 Künstlern sowie drei Arbeiten des Künstlerduos Gabriele Fulterer/Christine Scherrer und das gemeinsam von Dorothea Rosenstock und Franziska Stiegholzer gefertigte Objekt „Datenschutzgrundverordnung“. Im Durchschnitt wurden rund 3500 Euro pro künstlerischer Position ausgegeben, wobei es aber etliche Ausreißer nach oben wie nach unten gegeben hat, je nach Technik, Material und Größe der Arbeiten oder Arbeitsgruppen. Über den größten Ankauf durfte sich der in Lustenau lebende Bildhauer Udo Rabensteiner freuen. Aus seiner Werkstatt gingen zwei originale Gipsmodelle als Gussvorlage für extrem expressionistisch-abstrakt gehaltene Madonnendarstellungen für 9800 Euro in den Besitz des Landes über. Der zweithöchste Ankauf in Höhe von 9000 Euro betraf die drei Wandobjekte von Fulterer/Scherrer, der dritthöchste eine großformatige Fotoarbeit von Gerold Tagwerker („Nightpiece#9“, 8000 Euro). Bei einigen wenigen kleinformatigen Papierarbeiten oder Collagen lag der Ankaufspreis unter der Grenze von 1000 Euro.
Auf Vielfalt gesetzt
Setzten Pümpel und Witzel bei ihren Ankäufen 2019 einen Schwerpunkt auf Fotografie, so war diesmal Vielfalt als Konzept angesagt. So finden sich denn unter den Neuzugängen in einer gut durchzogenen Mischung Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen genauso wie Collagen, Fotografien sowie Objekte aus Keramik, Glas oder Gips. Konkret wurden Werke folgender Kunstschaffenden angekauft: Siegrun Appelt, Sarah Bechter, Astrid Bechtold-Fox, Katja Berger, Martin Bischof, Matthias Guido Braudisch, Christian Eder, Hartwig Egmont, Doris Fend, Gabriele Fulterer/ Christine Scherrer, Harald Gmeiner, Markus Grabher, Cornelia Hefel, Thomas Hoor, Maria Jansa, Sebastian Koch, Peter Lederer, Gerd Menia, Michael Mittermayer, Jeanette Hedwig Müller, David Ölz, Carmen Pfanner, Udo Rabensteiner, Gernot Riedmann, Dorothea Rosenstock, Lothar Sonnweber, Franziska Stiegholzer, Gerold Tagwerker, Peter Wehinger und Albrecht Zauner.

Kunstankäufe 2020
Galerie allerArt, Am Raiffeisenplatz 1
Kellergalerie kukuphi, Werdenbergerstraße 26
Ausstellungsdauer
25. Juni bis 5. August 2021
Eröffnung
24. Juni, 19 bis 21.30 Uhr
öffnungszeiten
Mittwoch bis Sonntag bzw. Feiertag zwischen 15 und 18 Uhr
Internet www.allerart-bludenz.at
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