Andere Länder, andere Sitten

SCHWARZACH Dass die Bundesregierung im vergangenen Jahr außerordentlich viel für Inserate in Tageszeitungen aufgewendet hat, hängt mit notwendigen und international üblichen Corona-Informationskampagnen zusammen. Ein Vergleich mit anderen Ländern zeigt jedoch, dass man sich dort mit weniger begnügte. „Auch in Deutschland wurde mehr Geld als sonst ausgegeben“, so Medienforscher Andy Kaltenbrunner, „pro Kopf allerdings nur etwa ein Drittel von Österreich.“ Aus der Schweiz lässt Lukas Schmid, Projektleiter Kampagnen, auf die Frage nach entsprechenden Initiativen und Aufwendungen dafür wissen, dass über das Bundesamt für Gesundheit die Kampagne „So schützen wir uns“ laufe: „Die Kommunikationsmaßnahmen dienen dazu, dass die Bevölkerung um die Bedrohung durch das Coronavirus Bescheid weiß und die mit der Covid-19-Pandemie verbundenen Auswirkungen und Schritte versteht.“ 2020 hätten die Ausgaben dafür 11,7 Millionen Franken betragen. Das entspricht 10,7 Millionen Euro. Auf Zeitungen und Zeitschriften seien 3,3 Millionen Euro entfallen. Das entspricht rund drei Millionen Euro bzw. etwa einem Elftel der Aufwendungen für Regierungsinserate im kaum größeren Österreich. 2021 legten die Eidgenossen bis Mai für Printmedien umgerechnet eine Million Euro nach. Schmid: „Weitere Kampagnen können im weiteren Pandemieverlauf umgesetzt werden. Die Mittel werden je nach Bedarf eingesetzt.“