Erholungszentrum Rheinauen soll besser erschlossen werden

Antrag auf Lkw-Verbot scheitert, Verkehrsproblem rückt aber in den Fokus.
Hohenems Ein Lkw-Fahrverbot im Bereich Rheinfähre bis zum Erholungszentrum Rheinauen wollten die Stadtvertretungsfraktionen Ems isch Üsr und SPÖ einführen, einen entsprechenden Antrag hatten sie in die Sitzung am Dienstagabend eingebracht. Eine Zumutung sei die Verkehrssituation dort für Anrainer, Fahrradfahrer und die Erholungssuchenden. Eine Mehrheit für ihre Lösung fanden sie nicht, jedoch waren sich die Stadtvertreter über das Verkehrsproblem einig. Bürgermeister Dieter Egger präsentierte zwei mögliche, größer angelegte Lösungen, mit denen sich die Ausschüsse befassen sollen.
Die Antragsteller Günther Zechner (SPÖ) und Bernhard Amann (Ems isch Üsr) beklagten in ihren Vorträgen die prekäre Situation vor dem Erholungszentrum. Zwar habe die Stadt den Lkw-Verkehr vor Ort gemessen, dies jedoch nur an einem Punkt, nämlich beim Hundesportplatz. Dies sei unzureichend, so Zechner. Bis zur aus seiner Sicht katastrophalen Ausfahrt beim Hofer spannte Bernhard Amann den Bogen der problematischen Erschließung des Rheinauen-Bades. Er zweifelte auch die Sinnhaftigkeit der Busverbindung an. „Der fährt jede Stunde, aber es sitzt nie jemand drin“, meinte der Sozialstadtrat.
Verkehrsbefragungen hätten ergeben, dass der größte Teil der Rheinauen-Gäste gar nicht aus Hohenems kommt, warf Bürgermeister Dieter Egger ein, fast ein Drittel komme zum Beispiel aus Dornbirn. Doch ein Lkw-Fahrverbot unterstützte der Rathauschef ebensowenig wie die Grünen, die sich eine Vielzahl anderer Maßnahmen – von Tempo 20 ab der Lustenauer Straße bis zur Vorrangregelung für nicht motorisierten Verkehr – vorstellen konnten. Für die ÖVP mahnte Philipp Schuler an, „ein Verbot würde den Lkw-Verkehr auf die verwinkelten Altacher Siedlungsstraßen verlegen, was eine Gefahr nicht nur für Kinder bedeuten würde“.
Plan A und Plan B
Das Problem sei indes jahrzehntealt, erinnerte Egger. Seine bevorzugte Lösung: Das Erholungszentrum Rheinauen von der Autobahnraststätte aus erschließen. „Die Asfinag wäre durchaus bereit dazu, aber das Bundesstraßengesetz gibt solch eine Erschließung nicht her“, erläuterte der Bürgermeister. Zwar sei eine Gesetzesnovelle in Arbeit, dem Vernehmen nach sei Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) für die Idee jedoch nicht offen.
Plan B sei, ab der Bahnunterführung den Verkehr zu entflechten und einen Radweg von der Straße abzutrennen. „Wir arbeiten intensiv an einer Gesamtlösung“, versprach das Stadtoberhaupt. Mit der sollen sich die Ausschüsse befassen, beschloss das Gremium. VN-pes