Vorarlberger Barfußprotestläufer hat nach 32 Tagen Wien erreicht

Harald Purkart hat 800 Kilometer zurückgelegt, um gegen die Zustände in den Flüchtlingslagern zu demonstrieren.
Schwarzach, Wien Nach 32 Tagen ist Harald Purkart in Wien angekommen. Der Pensionist legte die knapp 800 Kilometer von seiner Heimatgemeinde Meiningen quer durch Österreich ohne Schuhe zurück. Der Protestmarsch unter dem Motto „Barfuß für unsere Menschlichkeit“ sollte auf die Zustände in den Flüchtlingslagern an den EU-Außengrenzen, insbesondere auf den griechischen Inseln, aufmerksam machen.


Am 6. Juni 2021 startete Purkart seinen Protestmarsch in Meiningen. VN/Lerch

Am Donnerstag absolvierte Purkart, begleitet von etwa 15 Mitwanderern und seiner Frau Christine, die letzten Meter seines Marschs vom Auer-Welsbach-Park über die Mariahilferstraße bis zum Platz der Menschenrechte. „Auf meinem Weg traf ich viele Menschen links und rechts des Weges, die ebenfalls eine andere Flüchtlingspolitik fordern“, sagte der 61-Jährige bei der Donnerstagsdemo. Er sei dankbar für die Menschen, die ihn aufgenommen haben und für die vielen Begegnungen und Diskussionen. „Ich bin nicht so naiv zu glauben, mit meinem Protestmarsch etwas politisch verändern zu können, aber ich weiß, dass meine Schritte trotzdem eine Wirkung hatten und haben werden“, ist Purkart überzeugt. Den Weg zurück nach Vorarlberg tritt er am Sonntag übrigens nicht barfuß an, sondern mit dem Zug.




Die Forderungen von Harald Purkart und der Bewegung uns reicht´s:
- Zehntausende Menschen – Frauen, Männer, Kinder, Familien, Alte und Kranke – müssen weiterhin unter inhumanen Bedingungen in griechischen Lagern ausharren. Wir können den Menschen helfen und wir haben auch die Verpflichtung dazu, denn wir haben Platz!
- Aktueller Amnesty Bericht zeigt neue Belege für Folter, Misshandlungen und rechtswidrige Push-Backs von Menschen auf der Flucht. Amnesty fordert daher die EU-Grenzschutzagentur Frontex auf, ihre Operationen in Griechenland auszusetzen oder sich zurückzuziehen
- Dauerhaftes Bleiberecht für langjährig anwesende oder gut integrierte Zuwanderer
- Sofortiger Stopp von Abschiebungen in unsichere Länder wie Afghanistan, Libyen, Irak …
- Faire und rasche rechtsstaatliche Verfahren mit behördenunabhängiger Rechtsberatung
- Entscheidung über humanitäres Bleiberecht durch die Bundesländer
- Signifikante Anstrengungen zur Bekämpfung von Fluchtursachen
- Schaffung von legalen Möglichkeiten zur Zuwanderung