Kreativ auch in der Coronakrise

Vorarlberg / 11.07.2021 • 17:46 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Die Schülerinnen führten ihre Unternehmen durch die Coronakrise.cth (2)
Die Schülerinnen führten ihre Unternehmen durch die Coronakrise.cth (2)

Unternehmergeist von HTL-Schülerinnen zeigte soziales Engagement.

Dornbirn Im Rahmen des Projekt­unterrichts „Unternehmensmanagement“ haben die Schülerinnen des 4. Jahrgangs des Ausbildungszweiges Mode und Produktionstechnik der HTL Dornbirn bei Professorin Andrea Grabher zu Beginn des Schuljahres mit viel Enthusiasmus Geschäftsideen entwickelt, zwei Unternehmen konzipiert und erste Anteilscheine verkauft. Mit der plötzlichen Schulschließung im November 2020 standen sie – wie viele real existierende Unternehmen – nun vor einer ganz besonderen Herausforderung: Online-Besprechungen in Bezug auf die Namensfindung, das Logo, den Internetauftritt, die Erstellung von Prototypen und vieles mehr. Sie ließen sich nicht unterkriegen, verteilten wöchentlich Aufgaben und übernahmen für unterschiedliche Aufgabenbereiche die Verantwortung.

Auch dass sie während des aufrechten Schulbetriebs die Werkstätten nicht benutzen durften, konnte ihrer Motivation nichts anhaben – sie nutzten Ferientage, um die Geschäftsideen umzusetzen und die Prototypen in Kleinserien herzustellen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

17 Mädchen, zwei Unternehmen

Für das Unternehmen „Hatspace“ stand vor allem Nachhaltigkeit im Vordergrund – Restmaterialien, recyceltes Papier, regionale Produktion und Verkauf: exklusive zweiseitig tragbare Fischerhüte – verschiedene Modelle in unterschiedlichen Größen.

Das zweite Unternehmen „Care­bear“ fertigte Kuschelbären, gefüllt mit Traubenkernkissen – der Grundgedanke „in Zeiten von sozialer Isolation braucht eine ganz besondere Gruppe das Gefühl von Wärme und physischen Streicheleinheiten, nämlich Kinder und im Besonderen kranke Kinder“, erklärt Lehrerin Andrea Grabher.

Für diese Idee wurde die Kinderabteilung des Krankenhauses Dornbirn unter der Leitung von Primaria Dr. Edda Haberlandt als Projektpartner gewonnen. Der Gedanke, den Kindern eine Freude zu bereiten, ließ die Mädchen über sich hinauswachsen, sie produzierten in kürzester Zeit 40 Kuschelbären mit waschbarem Bezug samt Gebrauchsanleitungen. Verkauft wurden jedoch nur so viele Exemplare, um kostendeckend zu sein. Mit Stolz konnten die jungen Unternehmerinnen kürzlich 22 Exemplare an Haberlandt übergeben. Da die Corona-Schultests nicht als Eintrittstest anerkannt wurden, erfolgte die Übergabe vor dem Krankenhaus Dornbirn.

„Ein herzlicher Dank gilt an dieser Stelle Herrn Wilfried Wohlgenannt für das Sticken des Bärengesichts und die Unterstützung dieses Sozialprojekts.

Bei den Projekten haben die Schülerinnen viel gelernt: Unternehmer sein bedeutet – an eine Sache zu glauben, nicht den Mut zu verlieren, Verantwortung zu übernehmen, genau zu kalkulieren, Projektpartner zu suchen, mehr zu arbeiten als gewohnt, und wenn alle Beteiligten an einen Strang ziehen, können sich alle am Ende des Tages freuen“, sagt Andrea Grabher abschließend. cth

„Wenn alle an einem Strang ziehen, können sich am Ende des Tages alle freuen.“

Die Kinderabteilung im Krankenhaus Dornbirn freut sich über neue Kuschelbären, die von den HTL-Schülerinnen im Rahmen ihres Projektunterrichts gefertigt wurden.
Die Kinderabteilung im Krankenhaus Dornbirn freut sich über neue Kuschelbären, die von den HTL-Schülerinnen im Rahmen ihres Projektunterrichts gefertigt wurden.

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.