Lindau ist ein weißer Fleck
Seit sieben Tagen keine Infektion: Inzidenz von null im ehemaligen „Hotspot“.
SCHWARZACH „Der bayerische Landkreis Lindau ist mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 75,6 Deutschlands Corona-Hotspot Nummer eins“, berichtete das Nachrichtenportal „bild.de“ am 12. Juni. Wenig später übermittelte Sibylle Ehreiser vom Landratsamt den VN eine vorläufige Bilanz. Dutzende Infektionen waren demnach in Asylwerberunterkünften, Schulen und Kindertagesstätten festgestellt worden. Doch das ist Geschichte: In der Corona-Karte, in der der Freistaat Bayern das Infektionsgeschehen darstellt, zählte Lindau gestern erstmals seit gut einem Jahr zu den wenigen Landkreisen, die weiß dargestellt sind. Das bedeutet, dass seit sieben Tagen kein neuer Fall mehr bestätigt worden ist und sich daher nun auch die Inzidenz pro 100.000 Einwohner und Woche auf null belief.
In Süddeutschland ist das Infektionsgeschehen überhaupt entspannt. Allerdings rechnet man auch hier mit einem steigenden Trend. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kündigte daher an, Impfkampagnen auszuweiten und laut Fernsehsender BR auch Druck zu machen: „Vollständige, unbeschwerte Freiheit gibt es nur mit Impfung. Ohne Impfung keine Freiheit – jedenfalls nicht so in der Form, wie wir es uns vorstellen.“ Man befinde sich in einem Wettlauf mit der „Delta“-Variante.
In Österreich stieg die Inzidenz gestern auf zwölf. In Vorarlberg nahm sie leicht auf sieben zu. In der Schweiz beträgt sie mehr als 20, in den Kantonen St. Gallen und Graubünden knapp 30. Ausschlaggebend für die Entwicklung ist die „Delta“-Variante: Das eidgenössische Bundesamt für Gesundheit geht davon aus, dass sie mit einem Anteil von 71 Prozent klar dominierend ist. JOH