Ein Abschiedsbesuch als freundschaftlicher Neuanfang

Vorarlberg / 15.07.2021 • 22:23 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Der Besuch in den USA soll einen Neustart der transatlantischen Beziehung darstellen und hat damit hohe Bedeutung auch für die künftige deutsche Regierung. AP
Der Besuch in den USA soll einen Neustart der transatlantischen Beziehung darstellen und hat damit hohe Bedeutung auch für die künftige deutsche Regierung. AP

Der Besuch bei Biden soll die Länder wieder annähern.

Washington DC Es ist eine der letzten großen Auslandsreisen Angela Merkels (CDU) und einer der wichtigsten USA-Besuche in ihrer zu Ende gehenden bald 16-jährigen Ära als Kanzlerin. Doch die Überschwemmungen mit vielen Toten lassen den Anlass ihres Besuchs in der US-Hauptstadt fast in den Hintergrund treten.

Merkel und US-Präsident Joe Biden haben die enge Verbindung der beiden Länder betont, die es fortzusetzen gelte. „Ich weiß, was Amerika für die Geschichte eines freien und demokratischen Deutschlands getan hat“, betonte Merkel am Donnerstag bei der Begrüßung durch Biden im Weißen Haus. Biden nannte Merkel eine Freundin. Zuvor hatte er die Partnerschaft bereits als „eisern“ gewürdigt. Ebenso hatte Merkel im Vorfeld die Bedeutung des internationalen Dialogs, partnerschaftlicher Zusammenarbeit und der Stärkung der UNO betont.

Der Besuch soll den Neuanfang der deutsch-amerikanischen Beziehungen nach einem Tiefpunkt in der Ära von Bidens Vorgänger Donald Trump markieren. Biden bemüht sich darum, die unter Trump schwer belasteten Beziehungen zu Deutschland und zu anderen Verbündeten der USA wieder zu reparieren.

Die Bundeskanzlerin traf sich zum Auftakt zu einem Frühstück mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris an deren Amtssitz. Themen waren dort neben der Stärkung der transatlantischen Partnerschaft auch der Kampf gegen die Pandemie und für den Umweltschutz. Nach dem Treffen von Merkel und Biden solle eine „Washington-Erklärung“ veröffentlicht werden, „die ihre gemeinsame Vision für die Zusammenarbeit bei der Bewältigung politischer Herausforderungen skizzieren wird“.

Dabei ist nicht alles heiterer Sonnenschein: Die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 ist aktuell das größte Konfliktthema zwischen den USA und Deutschland. Mit ihr soll russisches Gas unter Umgehung der Ukraine nach Deutschland gebracht werden. Biden erwarte hier jedoch keine Lösung während des Besuchs, betonen die USA.