Rhesi könnte Rheinbähnle das Wasser abgraben

Vorarlberg / 16.07.2021 • 17:48 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Das Rheinbähnle droht beim Projekt „Rhein, Erholung, Sicherheit“ (Rhesi) unter die Räder zu kommen.Rhein-Schauen
Das Rheinbähnle droht beim Projekt „Rhein, Erholung, Sicherheit“ (Rhesi) unter die Räder zu kommen.Rhein-Schauen

Verein Rheinschauen fürchtet um den Fortbestand der Traditionsbahn.

Lustenau Kommendes Jahr wird der Verein Rhein-Schauen sein 30-jähriges Bestehen feiern können, feierlich war den Vereinsmitgliedern nach der jüngsten Generalversammlung (GV) in Berneck, Kanton St. Gallen, dieses Jahr jedoch nicht zumute. Markus Mähr, Gesamtprojektleiter des Hochwasserschutzprojekts Rhesi, informierte während der GV zum Stand der Planung. Für den Verein wesentlich: Das Rheinbähnle findet keinen Platz in der Projektierung zwischen Lustenau und Kriessern. Das Rheinbähnle droht nach über 100 Jahren in der Schweiz vom Rheindamm ganz zu verschwinden.

Keine gesicherte Strecke mehr

Auch der Streckenteil Bauhof Lustenau bis Rheinmündung der ehemaligen Dienstbahn der Internationalen Rheinregulierung (IRR), für dessen Erhalt in betriebsfähigem Zustand der Verein Rhein-Schauen statutengemäß schaut, ist nicht gesichert, heißt es vom Verein. Zwar wird der Streckenteil im Projekt Rhesi vorgesehen, aber ohne Garantie, dass die Kosten für die Erstellung auch übernommen werden – die müssten sonst vom Verein getragen werden, genauso wie dies beim vom kleinen abgeschnittenen Teilstück des ehemaligen Steinbruchs Kadel in Koblach/Mäder aus der Fall ist. Dieses Teilstück ist nach der Entfernung der Dienstbahnbrücke zwischen Kriessern und Mäder durch die IRR seit Jahren abgeschnitten.

Ende des Vereins Rhein-Schauen?

Auch wenn es bis zur Umsetzung des Projekts Rhesi noch einige Zeit dauern dürfte: Der Verein muss um sein Überleben fürchten. Denn mit dem Entzug der Strecke in die Schweiz fehlt dem Verein die Internationalität und damit das Interesse aus der Schweiz, den in Lustenau beheimateten Verein zu unterstützen, heißt es von Rhein-Schauen. Auch die Schweizer Mitglieder des Vereins haben eine bittere Pille zu schlucken, wird doch das geliebte Rheinbähnle auf dem Schweizer Damm verschwinden.

Dieser Umstand ist bitter für die Mitglieder und den Verein, der finanziell zwar nicht rosig, aber durchaus gesund dasteht, wie Rhein-Schauen vermeldet. Denn laut Markus Mähr fehlt die Unterstützung für das Rheinbähnle sowohl in der Marktgemeinde Lustenau wie auch in der Gemeinde Widnau. „Dass sich Rhesi ohne das Rheinbähnle besser planen lässt, ist keine Frage. Aber ob Rhesi ohne Rheinbähnle auch so attraktiv werden wird, ist eine andere Frage“, heißt es im Beicht des Vereins Rhein-Schauen zur jüngsten Generalversammlung.

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