Viele leere Hütten auf Vorarlbergs Alpen

In Vorarlberger Berg- und Alpsennereien mangelt es an Personal.
HÖRBRANZ „Es fehlt uns an Milchtechnologen“, berichtete Michelle Šajch von der Privatkäserei Rupp und Alma mit Hauptsitz im Bregenzerwald.
Allein in Vorarlberg gibt es rund 520 bewirtschaftete Alpen, davon 130 produzierende Sennalpen. Durch den von Jahr zu Jahr wachsenden Personalmangel kann die abgenommene Milch nicht vollständig zu Käse verarbeitet werden. Überschüssige Milch wird dann an den Handel weiterverkauft.
Herausforderung
Nicht nur Senner fehlen, sondern auch Hirten, Melker, Köche und Servicekräfte. Gutes Alppersonal zu finden, ist jedes Jahr eine Herausforderung. Jede fünfte Arbeitskraft kommt nicht aus Österreich. Einige Alpen teilen sich ihr Personal. Schwierig wird es, wenn es einen „kurzfristigen Ausfall“ gibt, sagt Landwirtschaftskammerdirektor Stefan Simma. Folgen dieser Leerstellen sind dann belastende Arbeitstage für bestehendes Personal. Und viele, die letztes Jahr Zeit hatten, sind heuer an ihren Hauptberuf gebunden.
Der Personalmangel liegt aber nicht an den wenigen Ausbildungsmöglichkeiten. Es werden Alpsennkurse angeboten und an der Berufsschule in Rotholz besteht die Möglichkeit, Milchtechnologie zu lernen. Nur wenige schlagen später diesen Weg ein, obwohl genau diese Senner die Vorarlberger Käseproduktion am Leben erhalten. Um Alpbetrieben eine Hilfe zu sein, ist auch eine andere landwirtschaftliche Ausbildung ausreichend.
Angespannte Situation
2020 war die Situation jedoch kritischer: Angesichts geschlossener Grenzen konnten viele Fachkräfte, von denen manche aus Brasilien anreisten, nicht kommen, so Florian Vinzenz von der Landwirtschaftskammer Vorarlberg. VN-RAR