Ansturm auf den Impfbus in Feldkirch

Erfolgreicher Start. Die mobile Impfstation kam bei Jung und Alt an.
Feldkirch „Schön, dass du da bist!“ In großen Lettern prangt der Satz auf dem Impfbus. Ob die Impfwilligen den freundlichen Willkommensgruß beachtet haben, wer weiß. Sicher ist, dass die mobile Impfstation schon bei ihrer ersten Ausfahrt geradezu gestürmt wurde. In Feldkirch nutzten 366 Personen die unkomplizierte Möglichkeit, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Viele standen schon weit vor dem für 10 Uhr geplanten Impfstart an. Deshalb entschloss sich Sebastian Wöss, Impfkoordinator des Landes, früher zu beginnen, auch weil die Schlange der Wartenden immer länger wurde. 600 Dosen des Vakzins von Johnson & Johnson standen bereit, weitere 600 lagen auf Reserve. Gebraucht wurden sie letztlich nicht, mit der Premiere waren die Organisatoren trotzdem zufrieden, zumal es für den Impfbus bereits zahlreiche Anfragen von Veranstaltern und größeren Unternehmen gibt.

Einmalimpfung zieht
Am Sonntag parkte der mit drei Impfplätzen und einem Aufziehbereich für die Spritzen ausgestattet Bus vor dem Landesgericht Feldkirch. Der Weg führte auch geradewegs zum Jazzbrunch des poolbar Festivals. Doch nicht alle wollten da hin. Viele waren nur wegen der Impfung da, so wie Anna und Simon, die extra aus dem Bregenzerwald nach Feldkirch fuhren. Auch Simon und Mathias aus dem Klostertal holten sich lediglich die Spritze ab. Warum sie sich impfen lassen? „Man darf ja sonst kaum noch etwas machen“, erklärt Anna, die zugibt, dass sie sich sonst nicht impfen lassen würde. Das zweitstärkste Argument für die jungen Leute war der Impfstoff von Johnson & Johnson, der nur einmal verabreicht werden muss. Thomas will nach der Impfung auch gleich wieder nach Hause. Er ist zum Impfbus gekommen, weil es ihm zeitlich gerade passte. Eine Impfung hatte er ohnehin im Plan, dass es mit einem Stich abgeht, passt ihm ebenfalls.

Auffallend ist, dass sich neben jungen auch zahlreiche ältere sowie Personen mit Migrationshintergrund in den Reihen der Impflinge finden. Robert Spiegel, Covid-19-Beauftragter der Ärztekammer, führt das auf die Niederschwelligkeit zurück. Ausweis und e-Card, mehr braucht es nicht. Der Andrang setzt aber bald einmal den Anmeldeterminal außer Gefecht. Sebastian Wöss verteilt deshalb eine Internetadresse, mit der sich die Wartenden per Handy schon vorab anmelden können und den erforderlichen QR-Code erhalten. So soll es schneller gehen. Auch Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher schaut vorbei. Sie hat Coffee to go für die Mannschaft im Gepäck, hilft mit, die Warteschlange etwas zu ordnen, plaudert mit den Leuten und bedankt sich fürs Kommen. Die Erleichterung über das große Interesse steht ihr ins Gesicht geschrieben. Schließlich rückt auch noch das Rote Kreuz mit Sitzgelegenheiten und Getränken aus.

Mäßige Disziplin in Praxen
Land und Gesundheitsbehörden sind angesichts stagnierender Anmeldezahlen um jeden froh, der sich impfen lässt. Einer der Impfärzte ist der Dornbirner Internist Burkhard Walla. „Scheint ein gutes Angebot zu sein“, mutmaßt er mit einem Blick auf die dichten Reihen vor den Busfenstern. Weniger Freude macht die Entwicklung bei den Impfungen in den Praxen. Nicht, dass es nicht funktionieren würde, aber die Disziplin lässt auch dort zu wünschen übrig. Rund 10 Prozent der angemeldeten Personen erscheinen einfach nicht. Ebenso hoch ist der Anteil jener, die die Zweitimpfung sausen lassen. Robert Spiegel hofft, dass die Ankündigung, wonach der Grüne Pass erst bei Vollimmunisierung quasi freigeschaltet wird, einen Nutzen zeigt. Derzeit werden in rund 40 Ordinationen wöchentlich 3000 Impftermine angeboten.
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