Silbertaler Jäger sind in Hochform

Doppelt so viele Abschüsse von Rotwild im ersten Drittel des Jagdjahres. TBC wird der Kampf angesagt.
Silbertal Es geht doch. Jahr für Jahr wurde das Silbertal als Stiefkind bei der TBC-Bekämpfung ausgemacht. Jahr für Jahr blieb die Talschaft unter der von der BH Bludenz geforderten Abschussquote, dafür lag die TBC-Prävalenz beim Wild im zweistelligen Bereich oder nur knapp darunter.
Jetzt scheinen alle Beteiligten im Kampf gegen TBC ernst zu machen. Knapp vor Ende des ersten Drittels der Jagdsaison wurden doppelt so viele Abschüsse von Rotwild getätigt als in den Jahren zuvor. Bezirksjägermeister Manfred Vonbank (55) meldet bisher 136 Stück erlegtes Rotwild im Silbertal.
Hotspots
“Wir haben vor allem im Hotspot der TBC-Präsenz sehr konsequent durchgegriffen”, berichtet Vonbank. Dieser ist das hintere Silbertal. Generell spricht Vonbank von einer kaum je erlebten Zusammenarbeit aller Beteiligten. “Es wurde revierübergreifend vorgegangen, Alpbewirtschafter und Jagdpächter haben gut kooperiert, Bremsern hielt man im übertragenen Sinn das Messer vor die Brust”, beschreibt der Bezirksjägermeister das Erfolgsrezept.
Von einem echten Durchbruch im Kampf gegen TBC will Vonbank noch nicht sprechen. “Wir dürfen in den Anstrengungen jetzt nicht nachlassen. Wir haben bisher einjährige Tiere erlegt, die leichter zu jagen waren. Jetzt wird es schwieriger. Das muss uns klar sein.”
“Wir dürfen in den Anstrengungen sicher nicht nachlassen. Ab jetzt wird die Jagd schwieriger.”
Manfred Vonbank, Bezirksjägermeister Bludenz
Fleißige Jäger
Der Bezirksjägermeister lobt speziell Bezirkshauptmann Harald Dreher. “Er hat die verschiedenen Parteien in einer Art zusammengebracht, wie das vorher keiner geschafft hat”, streut Vonbank dem höchsten Beamten des Bezirks Bludenz Rosen.
Dreher will von einem gewonnen Kampf gegen TBC noch nichts wissen, lobt aber seinerseits die unternommenen Anstrengungen. “Die Jäger haben gute Arbeit geleistet. Aber auch die Älpler sowie die Jagdpächter haben ihren Beitrag dazu geleistet, und vor allem die Grundbesitzer. Letztere haben sich bisher immer vornehm zurückgehalten. Das ist jetzt anders.”
Langer Kampf
Jetzt gelte es, am Ball zu bleiben. “Alle diese Bemühungen nützen nur, wenn sie fortgesetzt werden. Wir müssen dann auch im Winter bei den Fütterungen Maßnahmen setzen”, kündigt Dreher an. Der Bezirkshauptmann rechnet mit einem Zeitraum von drei bis vier Jahren, ehe sich eine nachhaltige Verbesserung der Situation einstellt und das Silbertal aufhört, ein TBC-Sorgenkind zu sein. Wie fragil die Situation derzeit noch ist, verdeutlicht der Bezirkshauptmann an einem Beispiel: “Wir haben uns erfolgreich auf das hintere und mittlere Silbertal konzentriert. Währenddessen flammte im vorderen Silbertal TBC wieder auf.”