Radsportnostalgie bei der Tour d’Alba

350 Radsportbegeisterte konnten endlich wieder gemeinsam in die Pedale treten.
Wolfurt, Alberschwende Nach langer Corona-Zwangspause waren sie endlich wieder unterwegs – rund 350 Freunde der Radsport-Nostalgie, die bei der Tour d’Alba großteils in angepasstem Outfit auf ihren Oldtimer-Fahrrädern auf die Tour d’Alba gingen. Eine Volkssport-Veranstaltung ohne Zeitnahme, ohne Klassement – einfach zum gemeinsamen Genießen.
Eine Tour für Hobbysportler von Schwarzach über Wolfurt-Buch-Alberschwende zurück nach Schwarzach oder für die sportlicheren Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine zweite Runde über die Lorena, Schwarzenberg und Egg entlang der Ach nach Müselbach wieder nach Alberschwende. Wahlweise 21 Kilometer und 500 Höhenmeter bzw. 53 Kilometer und 1200 Höhenmeter.
Die Zeit etwas zurückgedreht
Radfahren ist in jüngster Zeit oft ein hochtechnisiertes Hobby geworden – vom superleichten Hightechmaterial angefangen bis zu den neuesten E-Bike-Entwicklungen reicht das Angebot der Zweiradindustrie. Solche Superbikes sind nicht die Welt der drei „Erfinder“ der Tour d’Alba. So wie es eine große Familie der Oldtimer-Auto oder Oldtimer-Motorräder gibt, haben sich die beiden Dornbirner Simon Gassner und Philipp Bechter sowie der Schwarzacher Stefan Dür dem Aufmöbeln alter Rennräder verschrieben und die Zeit des Radsports dabei etwas zurückgedreht.
Rundfahrt gab den Anstoß
Es blieb nicht nur beim Schrauben im stillen Kämmerlein. Die gemeinsame Leidenschaft für in die Jahre gekommene Rennräder sollte auch gezeigt und mit Gleichgesinnten geteilt werden. Das Trio erinnerte sich an die Ausfahrt, die alljährlich Tausende Radsportnostalgiker in der Toskana versammelt, um dort das Vintage-Radrennen L’Eroica zu absolvieren. 2012 hatten sie die drei Vorarlberger dafür Startplätze ergattert. Fehlte noch ein geeigneter Rundkurs – und die Idee dazu lieferte die Österreich-Radrundfahrt, die 2010 genau auf dieser Schleife von Schwarzach über Wolfurt und Buch nach Alberschwende und durch das Schwarzachtobel zurück nach Schwarzach führte. Und weil’s so schön war, wurde diese Runde ein Jahr später im Rahmen der Tour d’Autriche gleich zweimal absolviert. Was die Asse können, können wir schon lange, sagte sich das Trio und lud 2013 Gleichgesinnte ein, auf den Spuren der Österreich-Rundfahrer einen Radausflug zu machen. Ohne Zeitnehmung und Rangliste – dafür mit einem Rennrad mit Baujahr vor 1980 und mit Schaltung am Rahmen-Unterrohr. Passende Retro-Radkleidung war erwünscht, aber nicht Bedingung.
70 bei der 1. Tour d’Alba dabei
Die Erwartungen der Organisatoren für die erste Vintage-Tour wurden weit übertroffen, 70 Teilnehmer gingen auf die Runde. „Tour d’Alba“ leitet sich übrigens von „Alba-schwende“ ab. Das steigerte sich bis 2019 auf über 400 und nach der Absage im Vorjahr waren heuer 350 Radler unterwegs, die sich in Alberschwende ihren Kontrollstempel für die Verlosung von Preisen holten. Die Hauptpreise, je ein Oldtimer-Rennrad, gingen an Theresa Amann und Viktor Ölz. STP


Die glücklichen Gewinner Theresa Amann und Viktor Ölz. stp/3
